Nach FPÖ-Finanzskandal: Abspaltung KFG bei Steiermark-Wahl am Stimmzettel

Ziel der FPÖ-Abspaltung KFG (Korruptionsfreies Graz) ist ein Grundmandat bei der Steiermark-Wahl im Wahlkreis 1 (Graz und Graz-Umgebung). "Wir wollen Veränderungen bewirken, die Politik macht ja gleich weiter wie bisher", so Schönbacher bei der Plakatpräsentation am Donnerstag in Graz.
Steiermark-Wahl: KFG will im Wahlkreis Graz und Umgebung "Kontrollmandat" für Landtag gewinnen
Die KFG - die bei der steirischen Landtagswahl unter "Korruptionsfreie Bürgerliste" firmiert - konzentriert sich mit 32 Kandidatinnen und Kandidaten ausschließlich auf den Wahlkreis eins, den einwohnerstärksten in der Steiermark. Das Budget beträgt rund 15.000 Euro, vornehmlich aus Spenden. Man affichiere A 0-Plakate in Graz und in Gemeinden in Graz-Umgebung, dazu kämen noch Flugblätter zum Verteilen bei persönlichen Kontakten: "Wir haben keine Geschenke wie Kugelschreiber, bei der FPÖ musste man ja kartonweise Mario Eustacchio-Kugelschreiber entsorgen", spielte Schönbacher auf den Rücktritt des Grazer FPÖ-Politikers nach dem Bekanntwerden der Finanzaffäre an. "Die KFG will sozusagen das 'Kontrollmandat' für den Landtag", so die Listenerste. Ob sie selbst dieses bei Erreichen annehmen werde, werde noch entschieden, es gelte die Landtagswahl abzuwarten. Alle 200 erforderlichen Unterstützungserklärungen habe man noch nicht beisammen, doch fehlten nicht mehr viele und man habe noch bis nächste Woche Zeit. Die Wahlkampfveranstaltungen würden die Mitglieder bzw. Kandidaten in ihrer Freizeit führen.
KFG-Spitzenkandidatin Schönbacher von FPÖ "hinaus gekicklt"
"Nach meinem Ausschluss bei den Freiheitlichen - wofür ich dem FPÖ-Bundesparteichef dankbar bin, er hat mich sozusagen hinaus gekicklt - ist unser Ansatz eine ehrliche, korruptionsfreie und saubere Politik. Wir sind glaubwürdig. Wir halten sehr viele Bürgersprechstunden ab, viele von uns sind schon lange dabei, wir sind aus vielen verschiedenen Alters- und Berufsgruppen. Uns hält der Wille zur Politik und zur Veränderung zusammen", definierte Schönbacher die Ansätze der Liste. Der Listenzweite ist der Grazer Gesundheits- und Krankenpfleger Peter Meixner, gefolgt von Schönbachers Büroleiterin Jasmin Hans und dem früheren FPÖ-Bezirksrat im Grazer Stadtbezirk Eggenberg, Ernst Trattner. Listenfünfte ist die Bäckermeisterin Bianka Brandl, in deren Bäckerei-Café auch die Plakatpräsentation stattfand.
Die Schwerpunkte im Wahlkampf - Details sind unter www.korruptionsfreies-graz.at abrufbar - sind u. a. Schönbachers Grazer Domäne, der Tierschutz. "Dieser wird im Land etwas anders gelebt als in Graz, da gibt es massive Baustellen." Weitere Punkte sind Anti-Korruption, weniger Bürokratie und Steuern: "Unternehmen ertrinken in Steuern und Abgaben und ersticken in der Verwaltung, da muss der Rückwärtsgang eingelegt werden." Ferner will man sich für "die freie Wahl des Fahrzeugs" einsetzen. Niemand zahlt so viel und wird so viel ausgegrenzt wie ein Autofahrer", sagte Schönbacher.
(APA/Red)