Stefan Ulmer als Buhmann für den Österreichischen Eishockeyverband. Der Verteidiger aus Dornbirn, nach drei Spielen die Nummer eins in der Plus-Minus-Statistik der WM in Laibach, wurde von Trainer Manny Viveiros als Südenbock für die Japan-Niederlage abgestempelt und gegen Ungarn nur mehr mit einem Kurzeinsatz bedacht. In den „VN“ redete er sich nach einer Aussprache mit Viveiros den Frust von der Seele. Und sprach u. a. von einer „Kärntner Mafia“. Ulmer wurde vom Eishockeyverband eliminiert und musste sich entschuldigen.
Internet-Foren glühen
Rücktritt von Kalt gefordert Für seine mutigen Aussagen in den „VN“ vom Freitag bekommt Ulmer in den Internet-Foren aber viel Zuspruch. In der „Kleine Zeitung“ meint User „luffygc“: „Mafia? Bei den Kärntnern von Mafia zu sprechen, ist eine Beleidigung für die Mafia!“ Für „Lamagra“ ist Verbandschef Dieter Kalt rücktrittsreif: „Kann es sein, dass diese Entscheidung von Herrn Kalt getroffen wurde? So wie die Nichtberücksichtigung von Setzinger. Super, unser ÖEHV-Capo. Rücktritt bitte jetzt!“ Und „baronbfj“: „Der Spieler Ulmer hat Eier gezeigt und die Wahrheit ist schwer von den Beteiligten zu verkraften. Der Trainer ist doch nur der Ober-Kasperl von Kalt und Co.“
Im Standard schreibt „Vollkorn 20“: „Raus mit Kalt und (Anm: Teamkapitän) Mion. Reichel und Harakirisits waren deutlich schlechter als Ulmer.“ Für „andkos“ ist klar: „Die Kärntner Mafia im Eishockey ist so offensichtlich, so drückend, dass es Ulmer gar nicht mehr aufgefallen ist, dass er mit dieser Aussage anecken könnte!“ Auf VOL.AT postet „agent4“: „Wo er recht hat, hat er recht. Diese Mafia erträgt keine Kritik, ist an Arroganz nicht zu überbieten und der wahre Grund, warum zwei NHL-Spieler nicht gekommen sind.“
Ab in den Urlaub, heißt es für Ulmer
Ulmer verabschiedete sich in Laibach von seinen Kollegen, flog noch gestern via Mailand nach Lugano. Nächste Woche geht es in den Urlaub – und auch wenn der Eishockeyverband dem 21-Jährigen eine Rückkehr offen hält: Unter Viveiros wird Ulmer wohl dankend verzichten.