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Nach Corona-Fällen: 397 Soldaten helfen im Postzentrum Hagenbrunn aus

397 Soldaten helfen derzeit im Postverteilzentrum Hagenbrunn aus.
397 Soldaten helfen derzeit im Postverteilzentrum Hagenbrunn aus. ©APA/ROBERT JAEGER
Bundesheer-Soldaten stehen nun nach einer Häufung von Coronavirus-Infektionen bei Mitarbeitern im Logistizzentrum der Post in Hagenbrunn im Einsatz. 397 Bedienstete seien im Schichtbetrieb tätig, betonte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Montag bei einem Besuch der Einrichtung.
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In dieser Zahl seien auch Spezialisten des ABC-Abwehrzentrums Korneuburg enthalten.

Soldaten sollen zwei Wochen bei Postzentrum in Hagenbrunn aushelfen

Am Wochenende war das Areal desinfiziert worden. Noch in der Nacht auf Sonntag begannen Soldaten und Zivilbedienstete vom Kommando Streitkräftebasis aus Salzburg, der Steiermark, aus Niederösterreich, Oberösterreich und Wien mit der Arbeit. Sie ersetzen die komplette Mannschaft der Post in der Logistikhalle. Die Dauer des Einsatzes ist laut Verteidigungsministerium vorerst mit zwei Wochen festgelegt.

Auch in Wien könnten Soldaten zum Einsatz kommen

Die Unterstützungsleistung sei "zu bezahlen", sagte Tanner am Montag in Hagenbrunn. Wie hoch die Kosten sein werden, konnte Georg Pölzl, Generaldirektor der Österreichischen Post AG, nicht sagen. Er wies jedoch darauf hin, dass auch für das Postzentrum Inzersdorf in Wien bereits eine Unterstützungsanforderung abgeschickt worden sei. Sei diese eingelangt, werde das Bundesheer ebenfalls zur Stelle sein, kündigte die Ministerin an.

Komplette Mannschaft in Hagenbrunn ausgewechselt

Es habe sich um einen Rat der Gesundheitsbehörde gehandelt, die Mannschaft an dem niederösterreichischen Standort auszuwechseln, sagte Pölzl weiter. Wie viele Infizierte es in Hagenbrunn und Inzersdorf gebe, konnte Pölzl nicht sagen. "Das ändert sich laufend", meinte er. Gleichzeitig verwies er auf kolportierte Zahlen. Demnach wurden in Hagenbrunn 63 Mitarbeiter positiv getestet, in Inzersdorf waren es 70.

Pölzl: "Explosionsartig entwickelt"

Dass seitens der Post AG im Zusammenhang mit den Coronavirus-Infektionen sorglos gehandelt worden sein könnte, "sehe ich gar nicht so", betonte Generaldirektor Georg Pölzl am Montag in Hagenbrunn. An dem niederösterreichischen Standort und in Wien-Inzersdorf habe es eine Häufung der Fälle gegeben. Das habe sich "explosionsartig entwickelt".

Coronavirus-Tests hätten alles zutage gebracht, erklärte Pölzl. Die Mitarbeiter hätten keine Symptome gehabt. Nur eine Person sei im Krankenhaus. Pölzl verwies auch darauf, dass 12.000 bis 13.000 der 20.000 Post-Mitarbeiter täglich Kundenkontakt hätten. Dennoch habe es vor der nunmehrigen Häufung in Hagenbrunn und Wien-Inzersdorf nur Einzelfälle von Infektionen gegeben, "keine 100" österreichweit, auch in Logistikzentren.

Pölzl stellte zudem klar, dass Leiharbeiter teurer als eigenes Personal seien. Der Einsatz sei demnach kein Kostengrund, sondern entspreche den "Realitäten unserer Arbeitswelt". Er stehe auch dazu, Asylberechtigte zu beschäftigen, so der Postchef. Hagenbrunn sei vor einem halben Jahr geöffnet worden und habe demnach einen hohen Anteil an Leiharbeitern von "50 Prozent und darüber". Stammpersonal entwickle sich erst. "Leider", sagte Pölzl dazu, dass es Verzögerungen bei Lieferungen gebe.

Die Soldaten in Hagenbrunn arbeiten laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) im Schichtbetrieb. Es seien "immer die gleichen Schichten" und Kleingruppen tätig. Zwei Teams der ABC-Abwehrtruppe würden für regelmäßige Desinfektion in dem Logistikzentrum sorgen.

(APA/Red)

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