Nach brutaler Messerattacke in Röthis: Was wir wissen und was nicht

Es war etwa zwei Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag, als in einem Nachtclub in Röthis zwei Personen in Streit gerieten. Am Ende musste ein 18-Jähriger nach einer Messerattacke notoperiert werden, der mutmaßliche Täter wurde noch am Sonntag festgenommen.
Schlägerei mit Vorgeschichte
Laut Zeugenaussagen kam es bereits im Verlauf des Abends immer wieder zu einem Aufeinandertreffen einer Gruppe des späteren Opfers, dem 18-jährigen N., mit dem Tatverdächtigen und seinen zwei Begleitern in dem Club. Was letztendlich zu der Rauferei geführt hat, die durch den Messerstich tragisch endete, ist noch Teil der laufenden Untersuchungen. Nach VOL.AT vorliegenden Aussagen von Augenzeugen, soll es am Ende aber eine vermeintlich provokante Aussage des Opfers gewesen sein, die beim Tatverdächtigen, dem 20-jährigen D., wohl alle Sicherungen habe durchbrennen lassen. Von wem allerdings die vorangegangenen Provokationen ausgegangen sind, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Klar ist bislang lediglich, dass es eine direkte Auseinandersetzung zwischen Tatverdächtigem und Opfer war.
Stich in die Lunge
Der Tatverdächtige D. zog im Zuge der Auseinandersetzung plötzlich ein Klappmesser und stach dem Opfer damit gezielt in die Brust. Der Stich durchbohrte die Lunge des Opfers. Der 18-jährige N. musste noch in der Nacht notoperiert werden, hatte allerdings viel Glück im Unglück. Obwohl er sich am Montag noch auf der Intensivstation befand, war er bereits wieder ansprechbar und auch außer Lebensgefahr.
Gäste alarmieren Einsatzkräfte
Gegenüber VOL.AT erzählt ein Augenzeuge, dass nach der Attacke Bekannte des Opfers unmittelbar die Einsatzkräfte alarmierten. Der Tatverdächtige D. und seine Begleiter flüchteten bis zum Eintreffen der Polizei aus dem Lokal.
Tatverdächtiger ist für die Polizei kein Unbekannter
Der 20-jährige D. aus dem Vorarlberger Oberland konnte anhand von Zeugenaussagen und Ermittlungen der Polizei rasch identifiziert werden. Bereits am Sonntag klickten die Handschellen. Bei einer Hausdurchsuchung konnte auch die mutmaßliche Tatwaffe gesichert werden. Bei dem 20-Jährigen handelt es sich um keinen Unbekannten für die Polizei. Der Tatverdächtige ist bereits in der Vergangenheit polizeilich in Erscheinung getreten. Dass er, wie von VOL.AT recherchiert, vorbestraft und noch auf Bewährung war, wollten die Ermittler nicht bestätigen. Er wurde am Montag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in die Justizanstalt Feldkirch eingeliefert.
Einvernahmen laufen noch
Weitere Details zum Tatablauf, oder ob der 20-Jährige geständig ist, war bislang nicht zu erfahren. Bestätigt ist lediglich, dass die Ermittlungen und Einvernahmen des Tatverdächtigen nach wie vor von den Ermittlern des Landeskriminalamts geführt werden.
Warum hatte der Tatverdächtige ein Messer dabei?
Ebenfalls noch unklar ist, wie der Tatverdächtige mit dem Messer in den Club gelangen konnten. Hier gibt es bereits erste massive Vorwürfe gegen den Veranstalter und den Sicherheitsdienst. Bei dem Messer handelte es sich zwar grundsätzlich nicht um eine verbotene Waffe, allerdings bleibt fraglich, warum dem Sicherheitsdienst bei der Eingangskontrolle das Messer nicht aufgefallen war.
(VOL.AT)