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Nach Babypause zurück mit harten Tönen

Auch musikalische Vielarbeiter wie die österreichische Rockband "Julia" müssen mal Pause machen... [Video im Bericht]

Nicht zuletzt der Nachwuchs für Sänger “Koma” hat die für ihre vielen Liveauftritte (knapp 500 in zehn Ländern) bekannte Band zuletzt aus dem Scheinwerferlicht treten lassen. Doch das am Freitag erschienene neue Album “The Scars We Hide” (Edel) zeigt: Babypausen müssen nicht weich machen.

Dass “Julia” nun wieder rockiger klingt als zuletzt ist eine “gewollte Rückbesinnung”, sagt Sänger “Koma”. Ziel war ein “Album, das “live funktioniert”, und da ist es nur recht und billig, den “Härtegrad ein bisschen anzuziehen”.

Die Pause fand für die Band “genau zum richtigen Zeitpunkt statt”, so “Koma”. “Wir waren in der Mühle zwischen Touren und Album schreiben” gefangen, und die Band brauchte eine Rückbesinnung “darauf, warum wir das überhaupt machen”. Nun wolle man “kompromissloser einfach nur das tun, was Spaß macht”. Dazu gehört Live-Spielen: Die gemeinsame Tour mit “3 Feet Smaller” führt u.a. nach Linz (Posthof, 17.10.), St. Pölten (Warehouse, 18.10.), Salzburg (Rockhouse, 25.10.) und Graz (PPC, 8.11.).

Doch Live-Spielen ist auch eine ökonomische Frage: “Ohne Tour macht es momentan für eine Rockband in Österreich keinen Sinn”, sagt “Koma”. Man verkaufe bei den Konzerten einer Tour ungefähr genauso viele CDs wie im Plattenhandel. “Ohne zu jammern” merke man, dass in allen Segmenten die CD-Verkäufe zurückgegangen sind, so “Koma”. Überhaupt sei das Konzept des Albums an sich wohl seinem Ende nahe – immer mehr Musikkonsumenten kaufen nur noch einzelne Songs einer Band, bestätigt “Koma”. “Es sieht so aus, als hätte das klassische Album bald ausgedient.”

Nicht nur die Art des Musikkonsums hat sich verändert, als Musiker muss man heute vieles bedenken, was noch vor wenigen Jahren nebensächlich war – wie zum Beispiel die Auffindbarkeit im WWW. Gibt man den Bandnamen (der mehr oder weniger zufällig entstanden ist, wie “Koma” schildert) und vielleicht auch noch den Namen des Sängers in eine Websuchmaschine ein, findet man alles, nur nicht die Band – ein nicht zu unterschätzendes Problem in den heutigen Zeiten. Und so sagt auch “Koma”: Würde sich die Band neu formieren, würden “wir sicher keinen Namen wählen, der mehr als eine Million Hits in Google” hat.

Dass die Fans dennoch nach der Pause zur Band “zurückfinden” und das neue Album goutieren, da ist “Koma” “vorsichtig optimistisch”: “Bis jetzt hab ich mir vor jedem neuen Album die selbe Frage gestellt. Und eigentlich hat’s immer funktioniert.”

Julia im Interview beim Frequency Festival

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