AA

Mysteriöser Post "Wellen verändern": Was ist beim Sender Club los?

Manager Laurin erzählt, was es mit dem Spruch "Wellen verändern" auf sich hat.
Manager Laurin erzählt, was es mit dem Spruch "Wellen verändern" auf sich hat. ©VOL.AT/Emilia Waanders
Der Lustenauer Sender Club hat mit einem radikalen Schnitt für Aufsehen gesorgt: Auf Instagram wurden alle bisherigen Beiträge gelöscht – geblieben sind nur die Worte "Wellen verändern". Doch was steckt dahinter?

Was ist beim Sender los? Diese Frage stellen sich derzeit viele, die dem Club auf Instagram folgen. Plötzlich war alles weg – sämtliche Beiträge gelöscht und nur mehr ein schwarzes Bild mit der Aufschrift "Wellen verändern". Diese Aktion sorgte für ordentlich Gesprächsstoff unter den Clubgästen – und ließ viele ratlos zurück. VOL.AT hat nachgefragt und mit Manager Laurin über den mysteriösen Neustart gesprochen.

Jetzt auf VOL.AT lesen

Video: Manager Laurin über das neue Konzept

"Der Sender verdient frischen Wind"

"Der Sender hat es verdient, frischen Wind zu kriegen", sagt der Manager. Die vergangenen Jahre seien nicht spurlos an der Clubszene vorbeigegangen – auch nicht am Sender. Umso mehr sei es jetzt an der Zeit, neu durchzustarten: "Wir wollten einen sichtbaren Neuanfang setzen. Negatives zurücklassen, aber auch Positives mitnehmen – das war unser Ziel."

Der Slogan "Wellen verändern" spielt dabei nicht nur auf den Clubnamen an. "Wir sind der Sender – ein Sendemast sendet Frequenzen. Und wir wollen positive Frequenzen aussenden. Darum passt die 'Welle' symbolisch ganz gut", erklärt Laurin.

Negative Berichterstattungen: "Ging nicht spurlos am Club vorbei"

Dass der Club in der Vergangenheit auch mit negativen Schlagzeilen konfrontiert war, ist dem neuen Team bewusst. Man gehe aber offen damit um: "Natürlich ging das nicht spurlos am Club vorbei. Wir stehen zu den Fehlern, die passiert sind. Aber ich war früher selbst oft zu Gast hier und mein Eindruck ist: Vieles war auch ungerecht. Wenn der Club wirklich so schlecht wäre, würden auch nicht jedes Wochenende Hunderte Menschen kommen", erzählt er.

Ziel sei es jetzt, das Image des Clubs aktiv zu verändern. "Wir wollen ein Ort für alle sein – unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder Musikgeschmack. Ein Ort, wo man sich wohlfühlt und sicher feiern kann", schildert er.

Optisch behält der Sender seinen eleganten Charme. ©VOL.AT/Emilia Waanders

Awareness-Konzept: Was bedeutet das?

Ein zentrales Element des neuen Sender Clubs ist das Awareness-Konzept – ein Sicherheitsansatz, der weit über klassische Türsteherarbeit hinausgeht.

"Es geht darum, wie man mit Übergriffen oder bestimmten Situationen umgeht – nicht ob sie passieren. Denn das kann in jedem Club, in jedem Lokal vorkommen. Wichtig ist, wie man darauf reagiert", meint Laurin. Deshalb wurde ein sogenannter Awareness-Raum geschaffen. Dort können sich Betroffene mit speziell geschultem Personal zurückziehen, Situationen aufarbeiten und – wenn nötig – weitere exekutive Schritte einleiten.

Der Awareness-Raum wird schon kommendes Wochenende einsatzbereit sein. ©VOL.AT/Emilia Waanders

Dazu kommt ein Codewort-System: Gäste können sich diskret an die Bar oder das Personal wenden. "Unser Ziel ist maximale Sicherheit in dem Rahmen, den wir als Club bieten können", so der Manager.

Geschultes Personal und klare Regeln

Das gesamte Sicherheitspersonal wurde neu gebrieft und geschult. Ein eigens entwickeltes "Rulebook" definiert klare Abläufe für verschiedene Situationen – vom unangenehmen Anfassen bis zu schwerwiegenderen Vorfällen.

"Es ist nicht jeder Türsteher automatisch für Awareness geeignet. Deshalb haben wir Personen ausgewählt, die wir auf solche Vorkommnisse vorbereitet haben. Denn das sind oft sehr sensible Situationen", erklärt er.

"Wir öffnen uns für neue Richtungen"

Neben dem neuen Sicherheitskonzept hat sich auch optisch viel verändert: Neue Farben, neue Plakate, ein neues Erscheinungsbild. "Wir haben gerade schwierige Jahre hinter uns. Da tut es gut, wenn ein Ort etwas Fröhliches, etwas Leichtes ausstrahlt. Und genau das wollen wir mit unserem neuen Branding zeigen."

Auch musikalisch wird das Repertoire erweitert: Neue Labels und Veranstalter bringen neue Sounds und Stile in den Club, während beliebte Formate bestehen bleiben. "Wir nehmen das Beste aus der Vergangenheit mit in die Zukunft – warum sollte man Dinge verwerfen, die funktioniert haben? Gleichzeitig öffnen wir uns für neue Richtungen", sagt Laurin.

Auch der Fotoautomat im Eingangsbereich ist ein kleines Highlight des Neubeginns. ©VOL.AT/Emilia Waanders

Kick-Off schon dieses Wochenende

Das neue Konzept ist nicht bloß eine Ankündigung – es wird sofort umgesetzt. Bereits dieses Wochenende startet der Club in die neue Ära: Am Freitag feiert ein neues Event Premiere – mit freiem Eintritt zur Feier des Neuanfangs. Am Samstag folgt mit dem bewährten "Kinky" ein altbekannter Publikumsmagnet.

"Awareness-Raum, neue Plakate, neues Design – das ist alles bereits da. Der Start in eine neue Ära ist jetzt", heißt es.

Neuer Name?

Die größte Veränderung betrifft übrigens auch den Namen: "Aus dem Sender Club wird künftig einfach nur der Sender", erzählt Laurin abschließend.

Laurin arbeitet im Management des Sender. ©VOL.AT/Emilia Waanders

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Lustenau
  • Mysteriöser Post "Wellen verändern": Was ist beim Sender Club los?