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Muzicant: In zehn Jahren soll IKG verdoppelt werden

In den nächsten zehn Jahren soll sich die israelitische Kultus Gemeinde verdoppeln, sagt Ariel Muzicant. Er wünscht sich einen „hygienischen Gürtel“ um die FPÖ.

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, hofft, dass sich die jüdische Gemeinde mit derzeit 7.500 Mitgliedern in Wien in den nächsten zehn Jahren verdoppeln kann. In der „Presse“ lobt Muzicant die Verfolgung der Holocaust-Leugner in Österreichs als „hervorragend“. Er würde sich wünschen, dass es in anderen europäischen Ländern so eine Gesetzgebung gäbe. In der Tageszeitung “Österreich“ tritt Muzicant für eine schärfere Distanzierung der anderen vier Parteien von der FPÖ ein und will einen „hygienischen Gürtel“ um die Freiheitlichen legen.

Die Politik müsse den Mut haben, ein gemeinsames Verhalten gegenüber den Neonazis und den Rechtsextremen zu finden, sagt Muzicant. Jüngster Anlass für die Kritik Muzicants ist der Auftritt von David Irving-Verteidiger Herbert Schaller beim Jubiläumsfest für Andreas Mölzers Zeitschrift „Zur Zeit“. Schaller hatte dort gemeint, es gebe keinen Sachbeweis für die Gaskammern der Nazis. „Ich würde gerne erleben, dass es so etwas wie einen hygienischen Gürtel um diese Gruppe gibt, und man sie dorthin bugsiert, wo sie hingehört: ins rechte Eck“, so der IKG-Präsident in “Österreich“.

Was den Schuldenstand der Kultusgemeinde betrifft, sagt Muzicant in der „Presse“, dass zwei Drittel der Schulden zurückbezahlt seien. „Wir haben seit 2003 ein ausgeglichenes Budget. Wenn wir diesen Weg weiter beschreiten, ist die Kultusgemeinde demnächst einmal schuldenfrei“. Beim Thema Friedhofspflege ist Muzicant unzufrieden, dass alle das wollten, aber keiner zahlen will. Nach dem Kriegsgräberpflegegesetz von 1948 gebe es die absurde Situation, dass das Grab eines SS-Mannes gepflegt wird, die 350.000 Juden, deren Angehörige man umgebracht habe, müssen aber selber pflegen.

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