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Mutter und 15-jährige Tochter in Wien getötet: Anklage wegen Doppelmord

Jener Mann, der eine Mutter und deren 15-jährige Tochter in Wien getötet haben soll, wird nur angeklagt.
Jener Mann, der eine Mutter und deren 15-jährige Tochter in Wien getötet haben soll, wird nur angeklagt. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Jener Mann, welcher in der Nacht auf den 4. August 2022 seine 32-Jährige Lebensgefährtin und deren 15-jährige Tochter in Wien-Mariahilf getötet haben soll, wurde wegen Doppelmord angeklagt.
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Eine entsprechende Anklageschrift wurde beim Landesgericht Wien eingebracht. Der 49-Jährige war nach der ihm angelasteten Bluttat nach Frankreich geflüchtet - das Bundeskriminalamt kam ihm auf die Spur, er wurde am 13. September bei Brest festgenommen. Die Hauptverhandlung findet bereits am 15. Februar statt. Dem Mann drohen bei einem anklagekonformen Schuldspruch zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.

Mutter und Tochter in Wien getötet: Mann flüchtete nach Frankreich

Nach seiner Auslieferung und Überstellung in die Justizanstalt Wien-Josefstadt hat der gebürtige Tunesier bisher keine Angaben zu den ihm vorgeworfenen Tathandlungen und einem Motiv getätigt. Er machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und erklärte, er wolle sich erst in der Hauptverhandlung äußern.

Angeklagter in Wien lernte Frau über Dating-Plattform kennen

Der Angeklagte in Wien hatte die Frau über eine Dating-Plattform kennengelernt. Sie brachte aus vorangegangenen Beziehungen drei Kinder - neben der 15-Jährigen zwei Buben im Alter von sieben und neun Jahren - in ihre neue Beziehung mit. Was genau in der Nacht auf den 4. August in der Wohnung der Frau in der Mollardgasse in Wien geschah, ist nicht restlos geklärt. Fest steht, dass der dreifachen Mutter mit einem grauen Klebeband der Mund verklebt und sie - laut Anklage mit bloßen Händen - erwürgt wurde. Danach soll der 49-Jährige die 15-Jährige vom Kinderzimmer ins Wohnzimmer gezerrt und getötet haben, was die beiden Buben zumindest teilweise mitbekommen haben dürften.

Mutter und Tochter in Wien getötet: Buben gingen am nächsten Tag zu Ärztin

Während der Mann aus der Wohnung in Wien flüchtete, blieben die Buben bis zum Morgen im Kinderzimmer und gingen am nächsten Tag zu einer Ärztin. Als diese in ihrer Ordination die Mutter telefonisch nicht erreichen konnte, verständigte sie die Polizei. Polizeibeamte hielten in der Wohnung in Wien Nachschau und entdeckten die beiden Leichen.

Angeklagter sei voll zurechnungsfähig gewesen

Der Angeklagte dürfte auf seiner Flucht die gegen ihn laufende Fahndung in Wien verfolgt haben. Wie später ermittelt werden konnte, tippte er in sein Handy laufend Suchbegriffe in Verbindung mit seinem Namen wie "Verdacht Mord in Wien", oder "Interpol Fahndungsliste 2022" ein.

Einem von der Justiz eingeholten psychiatrischen Gutachten zufolge war der 49-Jährige im Tatzeitpunkt voll zurechnungsfähig. Es liege "psychiatrisch keine manifeste Störung" vor, heißt es dazu in der Anklage, es finde sich auch "neurologisch keine forensisch relevante Störung". Im Fall eines anklagekonformen Schuldspruchs drohen dem Mann bei der anstehenden Gerichtsverhandlung zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.

(APA/Red)

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