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Mutter möchte Natascha öfter sehen

Die Mutter des wiederaufgetauchten Entführungsopfers Natascha Kampusch, Brigitta Sirny, leidet darunter, dass sie ihre Tochter seit ihrer Rückkehr erst einmal sehen konnte.

„Warum darf ich mein Kind nicht sehen?“, fragt Sirny in einem Interview mit der Tageszeitung „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe). „Natascha ist jetzt wieder weggesperrt. Das ist furchtbar für mich. Psychologen und Ärzte, das ist alles gut und wichtig. Aber eine Tochter braucht doch auch ihre Mutter.“ Sie wünsche sich, dass ihre Tochter wieder bei ihr wohne, „aber Natascha ist 18 und wird es selbst entscheiden.“

Zuvor hatte bereits Nataschas Vater, Ludwig Koch, in einem Gespräch mit der APA kritisiert, dass er den derzeitigen Aufenthaltsort seiner Tochter nicht kennt: „Ist es nicht ein Irrsinn, dass ich nicht weiß, wo sie sich jetzt befindet?“ Ihm ist unverständlich, weshalb Nataschas Mutter und er in diese Abläufe nicht eingebunden worden sind. Seine Tochter habe ihn in einem Brief um Verständnis gebeten, dass sie sich an diesem am Wochenende „ausrasten“ wolle.

Sirny hofft, dass ihre Tochter „das, was sie erlebt hat, langsam verarbeitet. Dass sie ihre Ausbildung nachholen kann und einen Beruf ergreift. Ich möchte ihr auf diesem Weg zur Seite stehen. Es wird nicht leicht sein, aber ich bin sicher, dass sie es schafft“, so die Mutter in dem „Kurier“-Interview.

Auf die Frage, ob die Polizei ihrer Meinung nach gute Arbeit geleistet hat, antwortete Sirny: „Im Großen und Ganzen ja. Ich hab’ nur nicht verstanden, warum sie dem Hinweis von Nataschas Schulkollegin mit dem weißen Kastenwagen erst nach 14 Tagen nachgegangen ist. Aber gefunden hätten sie den Ort, an dem meine Tochter war, sowieso nicht. Mir jagt es heute noch die Schauder über den Rücken, wenn ich dran denke, dass ich an diesem Haus vorbeigefahren bin. Ich hatte eine Präsentation in Strasshof, und ich bin durch die Heinestraße gefahren.“

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