Ein junger Mann, der anonym bleiben möchte, war am Freitag, dem 31. Jänner 2025, bei einer Veranstaltung im Nachtclub „Shake“ in Röthis. Er gibt an, auf der Tanzfläche von einer Gruppe Jugendlicher provoziert worden zu sein. Zuerst sei er von hinten mit einer sogenannten Vape (Anm. d. Red.: E-Zigarette) verbrannt worden.
Ein Foto zeigt einen langen Kratzer, der sich an seinem Hals entlangzieht.

Als er darauf reagieren wollte, hätten zwei der Jugendlichen plötzlich ein Messer gezogen. Um eine Eskalation zu vermeiden, habe er sich zurückgezogen. Seine Schilderung konnte bislang nicht unabhängig bestätigt werden.
Zudem kritisiert der Besucher die Einlasskontrollen: „Wir wurden am Eingang mit einem Metalldetektor überprüft, aber wir durften die Jacken anlassen. Wenn der Detektor gepiepst hat, meinte der Türsteher nur, dass es egal sei“, schildert er gegenüber VOL.AT.
Auf die Frage, warum er den Vorfall nicht gemeldet habe, erklärt er: „Es gab zu dem Zeitpunkt keine Aufsicht im Club, und wir wollten keinen weiteren Ärger.“
Betreiber dementiert Messer-Vorfall
Clubbetreiber Thomas Krobath weist die Darstellung zurück. „Ich war den ganzen Abend vor Ort, es gab keine Schlägerei oder sonstige Zwischenfälle“, sagt er.

Nach der Messerattacke im Dezember seien die Sicherheitsmaßnahmen verschärft worden. Gäste müssen nun ihre Taschen leeren, bevor sie mit Metalldetektoren kontrolliert werden. Krobath erläutert: „Es piepst immer ein bisschen, das kann schon an einem Knopf liegen – aber wenn ein größerer metallischer Gegenstand entdeckt wird, piepst es anders.“
Dass dennoch jemand mit einem Messer in den Club gelangt sein soll, hält er für unwahrscheinlich. Krobath betont, dass sich der Clubbesucher oder andere Gäste sofort an das Sicherheitspersonal hätten wenden müssen, wenn sie sich bedroht fühlten: „Wir wissen von nichts.“
Polizei bestätigt Einsatz vor dem Club
Auf VOL.AT-Nachfrage teilt die Polizei mit, dass Beamte in der Nacht zum 31. Jänner zum Club gerufen wurden. Der Grund: Eine Person, die von den Sicherheitskräften abgewiesen wurde, begann vor dem Lokal zu randalieren. Als die Beamten eintrafen, war die Lage jedoch bereits beruhigt. Hinweise auf einen Messer-Vorfall liegen der Polizei nicht vor.
Sicherheitsdienst äußert sich
MSS Melzer Security Services, das für den Einlass zuständige Unternehmen, erklärt auf Anfrage: „Wir haben ein umfassendes Sicherheitskonzept für Nachtclubs entwickelt. Unsere Mitarbeiter setzen die Hausrechtsregeln um und kontrollieren Taschen und Kleidung mit Metalldetektoren.“
Zu der Sicherheitslage am 31. Jänner sagt der Sicherheitsdienst: „An diesem Abend haben wir keinen Messer-Vorfall wahrgenommen oder eine entsprechende Meldung erhalten. Lediglich einer Person wurde der Zutritt verweigert.“
"Unser Ziel ist es, eine sichere Umgebung zu schaffen"
Das Unternehmen betont zudem, dass verdächtige Gegenstände gemeldet werden müssen: „Wir ermutigen Besucher, sich bei Verdachtsmomenten an unser Personal zu wenden. Unser Ziel ist es, eine sichere Umgebung zu schaffen, auch wenn es keine absolute Sicherheit geben kann.“
Ob es tatsächlich einen Messer-Vorfall gab, bleibt unklar. Während der junge Mann, der anonym bleiben möchte, seine Schilderung aufrechterhält und gegenüber VOL.AT bekräftigt, bestreiten Clubbetreiber und Sicherheitsdienst einen derartigen Vorfall. Auch die Polizei hat hierzu keine Erkenntnisse. Die Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen in Nachtclubs dürfte dennoch weitergehen.
(VOL.AT)