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Mutmaßlicher Mörder von Boxchamp Sekowitsch in Kürze vor Gericht

Edip Sekowitsch wurde vor seinem Lokal erstochen
Edip Sekowitsch wurde vor seinem Lokal erstochen ©APA/vienna.at
Jener Mann, der vor knapp einem Jahr Ex-Boxweltmeister Edip Sekowitsch in Wien erstochen haben soll, muss sich in Kürze vor Gericht verantworten. Die fertige Anklage liegt seit 29. Juli beim Richter, ein Termin für die Hauptverhandlung steht noch nicht fest.
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Porträt Edip Sekowitsch
Edip Sekowitsch auf offener Straße erstochen
Bilder: Der Comeback-Fight 2008

Der mutmaßliche Mörder habe angegeben, unter einem Blackout zu leiden und sich an die Tat nicht mehr erinnern zu können. Wegen Handelns im Vollrausch habe der geständige 26-Jährige gleichzeitig auf eine Schuldmilderung plädiert, so Sekowitsch-Freund und -Manager Thomas Hetlinger . Vergeblich versucht habe er dies auch durch die Aussage, seine psychologische Betreuung als Zuwanderer habe versagt.

Der mutmaßlicher Mörder des 50-jährigen Ex-Boxers gilt allerdings als voll zurechnungsfähig. Das belegt laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Gerhard Jarosch ein bei Gericht vorliegendes Gutachten. Als Beweis wurde dort auch eine DNA-Analyse eingereicht.

Sekowitsch – bekannt als “Stier von Serbien” – war früher Welt- sowie Europameister im Boxen und damit einer der erfolgreichsten Österreicher in dieser Sportart. Nach seiner aktiven Zeit widmete sich der gebürtige Serbe der Gastronomie und eröffnete in der Nähe des Wiener Südbahnhofs das Lokal “Champ’s Pub”. Dort wurde Sekowitsch am 26. August 2008 getötet.

Der verdächtige Tschetschene dürfte einen Zug am Südbahnhof verpasst haben und daraufhin im gegenüberliegenden “Champ’s Pub” einen feucht-fröhlichen Abend verbracht haben. Laut Polizei kam es zwischen 5.30 und 6.00 Uhr zu einer Auseinandersetzung mit dem Boxer, der zehn Meter von der Gaststätte entfernt tot am Gehsteig am Wiedner Gürtel liegen blieb.

Fünfmal soll der mutmaßliche Mörder auf den Boxer eingestochen haben, ein Herzstich war laut Obduktion tödlich. Den verdächtigen Tschetschenen nahm die Polizei noch am Tatort fest, er lag in blutverschmierter Kleidung mit leichten Verletzungen an Stirn und Nase direkt neben der Leiche. In einem Blumentrog in der Nähe der Leiche wurde sein Klappmesser sichergestellt.

Am ersten Jahrestag des Mordes plant die Familie von Sekowitsch am Grab des Opfers am Wiener Zentralfriedhof eine Gedenkfeier.

Homepage: http://www.edip.at/

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