AA

Musikwirtschaft begrüßt Spotify-Start

Verbreitet Musik in lizenzierter Form - "Simpler, leichter und schneller als Piraterie"
Verbreitet Musik in lizenzierter Form - "Simpler, leichter und schneller als Piraterie" ©AP
Seit heute, Dienstag, gehört Österreich zum erlesenen Kreis jener Länder, die den Internetmusikdienst Spotify nutzen können. Seitens der heimischen Musikwirtschaft wird der Start des Streaming Service positiv aufgenommen. "

Für uns war es eines der wichtigsten Ziele, Spotify von einem frühen Markteintritt in Österreich zu überzeugen”, erklärte Hannes Eder, “Universal”-Chef und Präsident von IFPI Austria (Verband der österreichischen Musikwirtschaft) in einer Aussendung.

“Positives Signal für Musikfans”

Eder zeigte sich davon überzeugt, dass Streaming Services “zukünftig eine maßgebliche Rolle im globalen Musikvertrieb spielen” werden. Da Spotify “einfach, sicher, günstig” sei, werde es auch “das Verhalten der bisher nicht zahlenden Musikliebhaber in unserem Land beeinflussen”. Franz Medwenitsch, Geschäftsführer von IFPI Austria, beurteilte den Start von Spotify als “sehr positives Signal für die Musikfans und für unseren Musikmarkt”.

Lizenzierte Musik im Netz

Der Internetmusikdienst Spotify gilt wenige Jahre nach seinem Start im Jahr 2006 als einer der digitalen Hoffnungsträger der Musikbranche. Die schwedische Initiative machte es möglich, mit lizenzierter Musik im Netz Geld zu verdienen und schaffte es mit ihrem Angebot, sogar jene Kunden an Bord zu holen, die üblicherweise gratis raubkopierte MP3-Dateien aus dem Internet laden. Ab Dienstag ist Spotify auch für Österreich freigeschaltet.

“Als Spotify in Schweden startete, wurden achtzig Prozent der Musik in Schweden illegal heruntergeladen. Heute sind wir die zweitgrößte einzelne Quelle für Umsätze im digitalen Musikmarkt in Europa”, sagte Europa-General Manager Jonathan Forster im Interview mit der APA. “Spotify ist simpler, leichter und schneller als Piraterie. Es ist legal und ‘social’.” Wie fast alle modernen Dienste nutzt Spotify die Möglichkeiten der Vernetzung aus – so können etwa Playlists einfach mit den eigenen Freunden geteilt werden.

Grundsätzlich gibt es für die Nutzer zwei Modelle. Um die User mit Spotify vertraut zu machen, gibt es einen Gratisaccount, der für eine limitierte Zeit und mit anderen Beschränkungen genutzt werden kann. Wer die vollen Fähigkeiten von Spotify ausnutzen will, schließt ein Abo ab und kann damit unbeschränkt die dargebotene Musik hören. Verbreitet wird diese per Streaming, Premiumkunden können die Musik auch offline hören.

Internet kann Einnahmenn bringen

Für die Labels ist der Onlinedienst ein willkommenes Indiz dafür, dass das Internet den Musikmarkt nicht nur unter Druck setzt, sondern auch Einnahmen bringen kann, wenn man es richtig anstellt. Laut Forster wurden seit dem Start insgesamt 100 Millionen Euro an Lizenzgebühren an die Rechteinhaber gezahlt. In Österreich einigte man sich mit den Verwertungsgesellschaften AKM und austro mechana in der Vorwoche. Deals wurden mit den vier Majorlabels und kleineren Independent-Firmen abgeschlossen, so Spotify.

Weltweit hat der Dienst derzeit zehn Millionen registrierte Mitglieder, von denen ein Fünftel zu zahlenden Abonnenten wurden, wie Spotify mitteilte. Wie viele User man sich in Österreich erwarte, verriet Forster nicht. Derzeit ist der Dienst neben dem Ursprungsland Schweden erhältlich in den USA, in Großbritannien, Spanien, Frankreich, Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Dänemark und Österreich. Langfristiges Ziel sei es, in allen Ländern weltweit online zu gehen, sagte Forster.

  • VIENNA.AT
  • Multimedia & Technik
  • Musikwirtschaft begrüßt Spotify-Start
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen