Von einem Debutalbum lässt sich jedoch schwer sprechen die Band hat
auch ohne Albumveröffentlichung bereits einen Bekanntheitsgrad erreicht, der die
Compilation eines Best Of Albums rechtfertigen würde.
Man ist beim altbewährten Rezept geblieben: Indie‐Hits der letzten 20
Jahre im Gewande der späten 20er Jahre. Dabei wird herzerfrischend respektlos
mit dem Material umgegangen: die Band wildert schamlos in allen Epochen und
verwurstet nebenbei auch Altbekanntes aus anderen Jahrzehnten und Stilen. So
wird bespielweise der Song Crazy von Gnarls Barkley zu einem Ragtime, in
dessen Klavier‐Soloteil Dave Brubecks Unsquare Dance zitiert wird Polyrhthmik
at its best!
Als besonderes Gimmick kann man die CD auch als Vinyl am Plattenspieler
abspielen. Möglich macht das eine Spezialbeschichtung auf der Rückseite der CD:
Nadel drauf und die 20er‐Jahre geniessen. Stilecht ‐ Geschmack kann man nicht
lernen.
Dargeboten wird das Ganze als Mafia‐Music‐Revue im prohibitionären
Chicago der ausklingenden 20er. Trotz aller Show in kompletter Kostümierung
merkt man aber vor allem eines: hier sind echte Könner am Werk. Kein Wunder:
der Pianist Hans Zinkl (a.k.a. Fast Finger Eddie) ist Wiener Symphoniker, Sängerin
Lady S ist bereits mit Jose Carreras im Studio gestanden und Guru (a.k.a. Mr. Billy
Rubin) hat als Fixstern am Wiener Alternative‐Himmel bereits Touren von
Rumänien bis England hinter sich.
Und so ist dem Billy Rubin Trio gelungen, die gutgelaunte Energie ihrer
Live‐Konzerte auch auf Tonträger zu versprühen: Um Sorgen jedweder Art zu
vertreiben, ist das immer noch die effektivste Form von Musik; das müssten selbst
pathologisch Miesgelaunte eingestehen., um eine führende Tageszeitung aus
Chicago zu zitieren.