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Musik ist meine Berufung

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Die Bregenzerin Miriam Feuersinger geht in ihrem Beruf auf und erreicht die Herzen der Menschen.

Dass Miriam Feuersinger dankbar dafür ist, dass ihr schon von klein auf großes Glück beschieden war, merkt man im Gespräch sofort. Die Sopranistin wuchs nicht als Kind von Profimusikern auf, mit ihren Eltern hat sie aber Hausmusik gemacht. Und zwar so gerne, dass sie es heutzutage sehr bedauert, dass sie nur noch in sehr wenigen Familien gepflegt wird. Dass sie als Mitglied der Trachtengruppe von Rosi Forster in Bregenz bei der Eröffnung der Festspiele dabei war, daran erinnert sie sich heute ebenso mit Freude wie an die Tatsache, dass die einstige Akkordeonistin bald einmal den Gesang als eigentliche Bestimmung entdeckte. Nach dem Unterricht an der Musikschule Bregenz folgte ein Studium am Landeskonservatorium in Feldkirch und von dort ging es an die Musikhochschule in Basel. Kurt Widmer war ihr Professor, vor fünf Jahren schloss sie die Ausbildung mit Auszeichnung ab.

Mit bekannten Ensembles

Der Schwerpunkt geistliche Musik ergab sich auf Grund ihrer Affinität zu Johann Sebastian Bach. „Das ist für mich die denkbar beste Mischung von Musik und Text bzw. Wort. Außerdem deckt der Bereich Barockmusik ein breites Spektrum ab“, erklärt sie ihr Repertoire, das zu einer Sparte führt, die sie als Jugendliche an sich nur gestreift hatte. „Wir haben viel Romantik gemacht und natürlich Mozart. In Basel habe ich erst gelernt, wie vielfältig die Barockmusik ist und wie farbenreich man die Stimme einsetzen kann.“ Instrumentalisten müssen eben das auch erkannt haben, Miriam Feuersinger tritt mit so bekannten Ensembles wie „Les cornets noirs“, „Capriccio Basel“, „La cetra“ oder „la fontaine“ auf. Engagements bei großen Festivals sind längst keine Seltenheit mehr und die hervorragenden Konzertsäle und sakralen Räume der Schweiz kennt sie sowieso.

Reichhaltige Möglichkeiten

„Ich habe das große Glück, dass jedes Konzertengagement, das ich annehme, reizvoll ist“, resümiert sie ihre bisherige Tätigkeit als Konzertsopranistin. Das Musiktheaterfach wurde im Rahmen von Kirchenopern-Aufführungen gelegentlich gestreift, zur Oper bzw. Barockoper fühlt sie sich nicht unbedingt hingezogen. Der Konzertsektor bietet reichhaltige Möglichkeiten, die sie inzwischen an der Seite eines Ehemannes, der für den Beruf seiner Frau großes Verständnis aufbringt, auskostet. Mit Wolfgang Schwendinger, mit dem sie nun ein Barockkonzert in Bregenz bestreitet, arbeitet Miriam Feuersinger besonders gerne, „weil er so viele spannende Ideen hat“. Und den Bregenzer Organisten Helmut Binder, mit dem sie gelegentlich auftritt, schätzt sie sowieso sehr. Dass sie beim Konzert am Sonntag Pergolesis „Stabat mater“ mit einem Altus singt, ist eine Besonderheit, mit Markus Forster hatte sie aber schon zusammengearbeitet: „Unsere Stimmen mischen sich sehr gut.“ In der Region Basel, wo Miriam Feuersinger nun wohnt, hat Barockmusik einen hohen Stellenwert, grundsätzlich weiß aber wohl jeder, der diese zu schätzen gelernt hat, dass sie befreiend wirkt: „Ich will das anderen Stilrichtungen nicht absprechen, aber sie erreicht das Herz der Menschen und hat Tiefgang.“

ZUR PERSON:

Miriam Feuersinger
Geboren: 1978 in Bregenz
Ausbildung: Musikschule Bregenz, Landeskonservatorium Feldkirch, Musikhochschule Basel
Laufbahn: zahlreiche Auftritte in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg etc.
Familie: verheiratet
Wohnort: Region Basel

31. Oktober, 17 Uhr, Herz-Jesu Kirche Bregenz, „Perlen der Barockmusik“ mit Miriam Feuersinger, Markus Forster, Concerto Stella Matutina, Kornmarktchor unter Wolfgang Schwendinger. Hörfunktipp: 1. November, 19.30 Uhr, Ö1, Händels „Israel in Ägypten“ mit Miriam Feuersinger u. a.

 

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