Alte Muster und vorgeschriebene Programmpunkte gab es nicht, diese Veranstaltung fiel komplett aus dem Rahmen. In Vertretung der Unart Produktion begrüßte Rosie Mußner die Gäste und ließ dann dem Programm freien Lauf.
Alphornidylle und Poetry Slam
Gestartet wurde mit einem Alphornensemble der Rheintalischen Musikschule, Christian, Maximilian und Agnes eröffneten gekonnt den Frühschoppen der besonderen Art. Für die Lesungen konnte man Helga Schwärzler und Johannes Grabher gewinnen, zum Poetry Slam hatte man Sophia Juen und Peter Fitz geladen, die Rapper Dzinn & Smile beteiligten sich am Programm mit einem krassen Gegensatz zu den Alphörnern. Junge Leute in das Mundart Geschehen einbeziehen, aufzeigen, dass Gegensätze sich nicht zwingend ausschließen, sondern sich produktiv ergänzen können. Während Helga Schwärzler sich mit der Sprache an sich befasste und mit Geschichten, die sie das Leben schreiben ließen, hatte sich Johannes Grabher daran gemacht, Gedichte und Geschichten seines Großvaters zu lesen und als besondere Überraschung las er Gedichte von Herbert Riedmann, dem Lustenauer Mundartdichter. Peter Fitz, ein junger talentierter Poetry Slammer aus Lustenau, machte sich in seinem Text über den Flow (Hip-Hop) lustig, was ihm das Gelächter des Publikums sicherte. Seine Slam-Kollegin Sophia Juen hatte sich an ein ernsteres Thema gemacht, mit beeindruckender Mimik und einer außergewöhnlichen Art und Weise, ihre Ansicht der Dinge zu artikulieren, beeindruckte sie nicht nur das Publikum, sondern auch ihre Kollegen der Mundartdichtung. Die Alphornbläser hatten schon für Staunen gesorgt, da stellten sich zwei Jungs auf, die so gar nicht zum Bild der Mundartveranstaltung passten: Dzinn & Smile brachten den Groove, rappten was das Zeug hält, trugen souverän ihre selbst geschriebenen Texte vor, ohne dabei die Wahl der Worte zu missachten. Rap muss nicht zwingend primitiv sein! Die gelungene, ungewöhnliche Auswahl der Künstler bot dem Publikum einen abwechslungsreichen Vormittag im urigen Ambiente des Lamms.