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Mülltrennung spielte in Corona-Zeit eine Rolle

Das zusammengetragene Altpapier wiegt über 1 Million Tonnen.
Das zusammengetragene Altpapier wiegt über 1 Million Tonnen. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Die Österreicher investierten in der Pandemie Zeit in die Mülltrennung. Das Altpapier sowie die Verpackungen, die im Vorjahr zusammengetragen wurden, wiegt über 1 Million Tonnen.
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Auch während der Coronapandemie haben die Österreicher fleißig Müll getrennt. Rund 1,08 Mio. Tonnen Verpackungen und Altpapier wurden 2020 gesammelt. "Die Österreicher haben auch in den schwierigen Coronazeiten nicht auf Recycling vergessen", so ARA Vorstandsvorsitzender Christoph Scharff am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Die getrennte Sammelmenge ist im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,6 Prozent gesunken.

Kein Rückgang bei Glas und Metall

Zugelegt haben im vergangenen Jahr die Segmente Metall, Glas, sowie Leichtverpackungen. Das Sammelergebnis bei Metall ist um 6,3 Prozent auf 32.525 Tonnen gewachsen. Der Bereich Glas ist auf 257.728 Tonnen gestiegen (plus 3,9 Prozent), Leichtverpackungen auf 180.454 Tonnen (plus 2,1 Prozent). Rückläufig war der Bereich Papier (minus 3,5 Prozent auf 613.952 Tonnen), was vor allem dem Rückgang von Zeitungen, Zeitschriften und Postwurf geschuldet sei, so Scharff. "Insgesamt eine sehr, sehr erfreuliche Sammelbilanz in Österreich", resümierte der ARA-Vorstand.

Papier: Österreich unter Top-Ländern

Zentrales Ziel für die ARA in den kommenden Jahren werde die Steigerung im Kunststoffrecycling sein. Man habe durch die EU neue Recyclingziele vorgegeben bekommen, die Österreich bis 2025 erreichen müsse, so Scharff. Bei Papier, Glas und Metallen erreiche Österreich heute schon die Ziele des Jahres 2030, man sei hier europaweit im Spitzenfeld. Bei den Kunststoffverpackungen müsse man die Quoten allerdings verdoppeln, um die EU-Klimaziele zu erreichen. Österreich liege derzeit bei einer Recyclingquote von Kunststoffverpackungen von rund 32 Prozent. Für 2025 und 2030 schreibt die EU jedoch eine Quote von 50 bzw. 55 Prozent vor. "Da müssen wir uns gewaltig anstrengen", betonte Scharff.

Scharff nennt Herausforderung

"Eine der wichtigen Maßnahmen, um mehr zu sammeln, ist Bequemlichkeit", so Scharff. Die getrennte Sammlung müsse so einfach und bequem wie möglich sein. Man wolle hier vor allem in den Ballungsräumen die Sammlung weiter verdichten und teste zudem neue Formen von Sammelbehältern. Zur Herausforderung dabei werde laut Scharff der "Fleckerlteppich an Trennanleitungen", vor allem bei Kunststoffverpackungen. "Einmal sind es nur Plastikflaschen, ein anderes Mal sind es alle Kunststoffverpackungen. Einmal ist Metall dabei, ein anderes Mal nicht. Das versteht nach 28 Jahren Kunststoffsammlung niemand mehr." Für die Erreichung der Recyclingziele sei es daher wichtig, die Trennanleitungen bundesweit zu vereinheitlichen.

Gewerbeabfall: Hier ist etwas möglich

Viel Potenzial stecke vor allem im Gewerbeabfall. In einer Million Tonnen Abfall würden rund 50.000 Tonnen Kunststoffverpackungen stecken. Laut den ARA-Vorständen brauche es daher eine gesetzlich definierte Trennpflicht und ein Verwertungsgebot für gewerbliche Verpackungen. Zudem sollen laut EU bis 2030 alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein. Was bisher fehle seien allerdings rechtliche Kriterien, was als umweltfreundliche Verpackung gelte. "Wir brauchen hier von der Politik ganz klare offizielle Kriterien", forderte ARA-Vorstand Harald Hauke. Insgesamt sei Österreich allerdings in einer "wirklich guten Startposition" die EU-Ziele zu erreichen, so Hauke.

Klimaziele und Geld

Dass die Erreichung der Klimaziele auch Geld kosten wird, ist den ARA-Vorständen klar. "Wir brauchen Investitionen in die Kreislaufwirtschaft, um diese großen Mengen zu erfassen und aufzubereiten. Allein im Bereich der Kunststoffsortierung müssen wir mit einem Investitionsvolumen von 160 bis 200 Mio. Euro rechnen. Das wird zu finanzieren sein, damit wir die Ziele erreichen", so Scharff.

(APA/Red)

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