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Mrs. Taylor's Singing Club - Kritik und Trailer zum Film

Singen gegen Sorgen und Frust? Dazu will eine Offiziersgattin andere Frauen auf einer Militärbasis begeistern, während deren Männer im Einsatz sind. In der Dramödie "Mrs. Taylor's Singing Club" mit Feelgood-Gefühl müssen ungleiche Charaktere einen gemeinsamen Ton finden. Pophits zum Mitsingen helfen dabei.

Mit der Männerstripkomödie "Ganz oder gar nicht" landete Regisseur Peter Cattaneo 1997 einen großen Hit. Nun bringt der Brite nach einer wahren Story Militärfrauen zum Singen. In "Mrs. Taylor's Singing Club" gibt Kristin Scott Thomas als unterkühlte Offiziersgattin Kate Taylor den Ton an, die alles im Griff haben will - ab Freitag auch in den heimischen Kinos.

Mrs. Taylor's Singing Club - Kurzinhalt zum Film

Stricken, Brot backen oder Stripper einladen? Das sind einige der Vorschläge von Soldatenehefrauen zum Zeitvertreib auf einer Militärbasis in England, während ihre Männer in Afghanistan im Einsatz sind. Am Ende lenken sich die besorgten Militärfrauen mit Singen ab. Dabei legt man sich mit der lockeren Lisa (Sharon Horgan) an, der Frau des zweiten Offiziers, der gewöhnlich die Aufgabe zufällt, das Damenprogramm auf der Basis zu leiten. Schiefe Töne gibt es damit gleich von Anfang an. Dank der Starbesetzung mit Scott Thomas und der irischen Komikerin Horgan ("Game Night") steht am Ende ein unterhaltsames Werk, das die weitgehend vorhersehbare Story wettmacht.

Natürlich raufen sich die grundverschiedenen Alphafrauen am Ende zusammen. Doch bis dahin haben sie alle Hände voll zu tun, die versteckten Talente der Soldatengattinnen zu fördern. Klingt wie das "rituelle Geheul von einem Haufen Hexen", seufzt Lisa nach der ersten Probe. Doch dann entdeckt die schüchterne Jess ihr Talent und die einsame Sarah trällert laut los.

Das Repertoire der Hobbysängerinnen wächst, von Beatles-Songs bis zu 80er-Jahre-Hits wie "Shout" (Tears For Fears), "Time after Time" (Cyndi Lauper) und "Don't You Want Me" (The Human League) - da würde man auch im Publikum gern lauthals mit einstimmen.

Mrs. Taylor's Singing Club - Die Kritik

"Mrs. Taylor's Singing Club" ist ein Feelgood-Film mit vielen Klischees und wenig Platz für Überraschungen und Tiefgang. Die Ehefrauen machen den Mund auf, aber nur um zu Singen. Selten äußern sie ihre Ängste, erst Recht nicht Kritik am Kriegsdienst ihrer Männer. Der britische Regisseur Peter Cattaneo (56) legt den Damen einige Hürden in den Weg, doch nach Zoff und Rückschlägen folgt das große Finale in der Konzerthalle.

Vielleicht wären Stripper statt Singen doch vergnüglicher gewesen? Damit hatte Cattaneo schließlich vor über 20 Jahren großen Erfolg. Mit der witzigen und sozialkritischen Männerstripkomödie "Ganz oder gar nicht" (1997) inszenierte er damals einen Überraschungshit. Der vielfach preisgekrönte Film handelte von sechs arbeitslosen Männern, die eine Männerstripshow auf die Beine stellen und alle Hüllen fallenlassen, um einen Ausweg aus ihrer sozialen Krise zu finden.

In "Military Wives", so der Originaltitel von "Mrs. Taylor's Singing Club", sind Männer nur Randfiguren. Greg Wise ("The Crown") spielt Colonel Richard, den Ehemann der stocksteifen Kate. Jason Flemyng mimt einen Offizier auf der Basis, der bei den ersten Chorproben noch Ohrschützer trägt, doch dann schnell den singenden Damen verfällt.

Die Wohlfühlstory ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Tatsächlich starteten britische Soldatenehefrauen 2010 einen "Military Wives"-Chor, der durch die BBC-Dokumentation "The Choir: Military Wives" bekannt wurde. Es folgten eine Hitplatte ("Wherever You Are") und Auftritte, unter anderem in der Londoner Royal Albert Hall. Inzwischen gibt es 75 Militärfrauenchöre in aller Welt mit über 2.300 Sängerinnen, wie man im Abspann des Films erfährt.

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(APA/Red)

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