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Mordauftrag per SMS: "Vernichte die Spinne"

Das Opfer Christian K. |&copy APA
Das Opfer Christian K. |&copy APA
Nach dem Mord an einem 37-Jährigen in Wien-Meidling tauchen erste Hinweise für das Motiv für die Tat auf - die Ehefrau hatte zwei 18-Jährige wegen Ehestreitigkeiten mit dem Mord an ihrem Mann per SMS beauftragt.

Der Mordfall an dem 39-jährigen Christian K. in Wien- Meidling ist im Großen und Ganzen geklärt. Dennoch herrschte am Montag Rätselraten darüber, was die beiden 18-jährigen Verdächtigen dazu gebracht haben könnte, den Mann zu erstechen: Offenbar geschah der Mord, für den die Ehefrau als Auftraggeberin fungiert haben soll, als „Hilfsbereitschaft“, sagte der Leiter der Kriminaldirektion 1, Geiger.

Ehestreitigkeiten als Motiv

„Es ist für außen Stehende nicht so leicht nachvollziehbar, wie es zu einer solchen Tat kommen konnte“, so Geiger, „sie wissen eigentlich selbst nicht, warum sie das für die Frau gemacht haben.“ Fest steht, dass die 35-jährige Annemarie K. und ihre drei Kinder im Alter von fünf, zehn und 13 Jahren unter dem Familienoberhaupt gelitten hat.

“Vernichte die Spinne”

Der 18-jährige Wiener Thomas F., zu dem Frau offenbar eine Nahebeziehung hatte, sah mit an, „wie der Mann die Familie tyrannisierte“, schilderte der Kriminalist. Die beiden verabredeten laut Polizei den Code „Vernichte die Spinne“, der der Auftrag zur Tötung von Christian K. sein sollte.

Burschen rauchten vorher Marihuana mit dem Opfer

Am Donnerstagabend hatten sich F. und sein gleichaltriger Freund, der Burgenländer Michael B., mit ihrem späteren Opfer in dessen Wohnung verabredet, um Marihuana zu rauchen, so Geiger. Kurz vor ihrem Eintreffen gegen 21.45 Uhr erhielt der Bursch den Code als SMS- Mitteilung.

Über 20 Messerstiche

Gegen 22.00 Uhr sollen die beiden Burschen den Mann mit über 20 Messerstichen im Schlafzimmer ermordet haben. Anschließend sollte offenbar der Leichnam versteckt und von der Frau eine Abgängigkeitsanzeige erstattet werden, um die Tat zu vertuschen. Der Abtransport des Toten wurde allerdings durch einen geplatzten Müllsack vereitelt: Der Lift wurde mit „massiven Blutspuren“ verschmutzt.

Annemarie K. verständigte die Polizei, die Burschen flüchteten mit der Leiche, die sie nahe der ungarischen Grenze notdürftig versteckten. Am Sonntag wurden die Verdächtigen in Liesing entdeckt. Sie und die Ehefrau befinden sich in Untersuchungshaft.

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