Mordanklage gegen Sohn von getötetem Star-Regisseur Reiner
Unterdessen haben die Schauspieler Billy Crystal, Larry David, Martin Short und weitere Freunde dem getöteten Paar gedacht. "Rob Reiner war nicht nur ein großartiger Komödiendarsteller, sondern wurde zu einem Meister des Geschichtenerzählens", hieß es in einem gemeinsamen Statement.
Es habe keinen anderen Regisseur mit einer solchen Bandbreite gegeben, hieß es dort weiter. Von Komödie über Drama bis hin zu Dokumentarfilmen sei Reiner stets auf dem Höhepunkt seines Könnens gewesen. "Er verzauberte das Publikum. Es vertraute ihm. Die Menschen standen Schlange, um seine Filme zu sehen", schrieb die Gruppe um Crystal, David und Short. Und: Michele, Rob und sie seien Freunde gewesen. "Wir werden sie für immer vermissen."
Mögliche Todesstrafe
Nick Reiner ist der jüngste Sohn des Paares und hatte jahrelang mit Drogenproblemen zu kämpfen. Als Teenager war er mehrfach in einer Entzugsklinik und zeitweise obdachlos. Rob Reiner und sein Sohn verarbeiteten ihre schwierige Beziehung 2016 in dem teilweise autobiografischen Film "Being Charlie - Zurück ins Leben".
Im Falle einer Verurteilung drohe eine lebenslange Haft, möglicherweise könnte die Todesstrafe beantragt werden, sagte der Staatsanwalt. Nick Reiner soll nach Abschluss einer ärztlichen Untersuchung zur formellen Anklage vor Gericht erscheinen. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Nick Reiner nach Angaben seines Anwalts zunächst nicht einem Richter vorgeführt werden. Er hoffe, sein Mandant werde bald für verhandlungsfähig erklärt werden, sagte Anwalt Alan Jackson.
Der 32-Jährige war am Sonntagabend festgenommen worden, rund sechs Stunden nachdem die Polizei das getötete Paar in seinem Haus im Stadtteil Brentwood entdeckt hatte. Die Festnahme erfolgte in der Nähe von einem Universitätsgelände in Los Angeles, sagte Polizeichef Jim McDonnell.
Streit zwischen Vater und Sohn
Nick Reiner soll zuletzt in einem Gästehaus auf dem Grundstück seiner Eltern gelebt haben, berichtete die "Los Angeles Times". Am Samstagabend seien sie zu dritt bei einer Feier im Haus des US-Komikers Conan O'Brien gewesen. Dabei habe sich der Sohn auffällig benommen und es sei zu einem Streit mit seinem Vater gekommen, hieß es in Medienberichten.
Rob Reiner, Regisseur von Filmhits wie "Harry und Sally", "Misery" und "Eine Frage der Ehre", war 78 Jahre alt. Seine Frau Michele, die als Fotografin gearbeitet hatte, war nach Angaben der Staatsanwaltschaft 70 Jahre alt, nach anderen Quellen 68. Das seit 1989 verheiratete Paar hatte drei gemeinsame Kinder: Jake, Nick, und Romy. Zudem adoptierte der Regisseur die Tochter seiner ersten Ehefrau Penny Marshall.
(APA/dpa)