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Mord und Körperverletzung: Untersuchungen abgeschlossen

Bei einem Angriff eines Mannes auf mehrere Menschen in eine Zug in der Ostschweiz starben 2016 drei Personen. Mehrere wurden schwer verletzt.
Bei einem Angriff eines Mannes auf mehrere Menschen in eine Zug in der Ostschweiz starben 2016 drei Personen. Mehrere wurden schwer verletzt. ©AFP PHOTO / newspictures.ch / Beat KAELIN
Ein Mann soll am 13. August 2016 mehrere Menschen getötet und verletzt haben - die Strafuntersuchungen sind abgeschlossen.
Zug-Attacke in Salez: 17-Jährige erlag ihren Verletzungen
Zwei Tote nach Attacke in Schweizer Zug

Der Beschuldigte verließ am 13. August 2016 gegen 11 Uhr seine Wohnung begab sich zum Bahnhof Buchs. Er führte einen Rucksack mit, indem sich u.a. zwei Flaschen Alkylatbenzin, zwei Gasanzünder, drei Dolche, ein Klappmesser und ein Kreuzbeil befanden. Um 11.48 Uhr bestieg der den Zug in Buch um kam um 12.42 Uhr in Uznach an. Während einer weiteren Zugfahrt in Richtung Saganser Platz stiegen an verschiedenen Orten die späteren Opfer zu. Am Bahnhof Buchs verließ er den Zug, lief den Bahnsteig entlang und stieg im letzten Wagon wieder ein.

Feuerexplosion

Als der Zug seine Fahrt fortsetzte, entnahm der Beschuldigte einen Gasanzünder aus seinem Rucksack, den er mit einer Lasche  an der rechten Hand befestigte. Danach entnahm er eine mit Alkylatbenzin gefüllte Flasche und öffnete diese. Er schüttete den Flascheninhalt über den Kopf einer 17-Jährigen und zündete sie mit dem Gasanzünder an und flüchtete in Zugsfahrtrichtung. Es entstand eine Feuerexplosion um den Körper der jungen Frau. Ein 6-jährigen Mädchen und deren Mutter (43), die in unmittelbarer Nähe saßen, wurden verletzt. Der Beschuldigte rannte einer 34-Jährigen vorbei, welche versuchte zu flüchten. Der Mann hielt an, drehte um, hielt die Frau an der Schulter zurück und stach mehrmals mit einem mitgeführten Messer auch sie ein. Danach fügte er sich selbst Stich- und Schnittverletzungen zu.

Der Zug hielt im Bahnhof Salez an, wo die Passagiere den Zug verlassen konnten. Der Beschuldigte und die 34-Jährige erlagen am 14. August 2016 ihren Verletzungen. Die 17-jährige Frau erlag am 31. August 2016 ihren Verletzungen. Das Mädchen erlitt Verbrennungen dritten Grades, ihre Mutter erlitt ebenfalls schwere Verbrennungen. Der Sachschaden an der S-Bahn betrug mehrere hunderttausend Franken.

Einzelgänger

Wie die Polizei berichtet, war der Beschuldigte ein Einzelgänger, der in seinem 12. Lebensjahr an einer Augenkrankheit erkrankte, die sein Aussehen beeinträchtigte. Er litt psychisch unter dieser Beeinträchtigung. Er lebte zurückgezogen und einsam, nachdem sein Arbeitsverhältnis im Januar 2016 aufgelöst wurde. Er experimentierte mit brennbaren Substanzen und besaß diverse pyrotechnische Gegenstände sowie Messer, außerdem spielte er gewaltverherrlichende Spiele.

Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen stellte die Untersuchung wegen mehrfachen Mordes, mehrfacher schwerer Körperverletzung, mehrfacher Gefährdung des Lebens, qualifizierter Brandstiftung, Störung des Eisenbahnverkehrs und Vergehens gegen das Betäubungsmittelgesetz ein, weil der Beschuldigte verstarb. Die beschlagnahmten Vermögenswerte des Beschuldigten in Höhe von mehreren zehntausend Franken wurden zwecks Fondserrichtung zu Gunsten der Ofer und Opferangehörigen an die Opferhilfe St. Gallen-Appenzell eingezogen. (red)

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