Der Mord an einer jungen Frau, die in der Nacht auf Montag in einem Wiener Park mit einem Taschenmesser niedergestochen wurde, ist geklärt. Der mutmaßliche Täter – ein 33-jähriger mazedonischer Asylwerber – wurde kurz nach 16.00 Uhr festgenommen. Er ist geständig und gibt an, aus Eifersucht auf seine Lebensgefährtin eingestochen zu haben, sagte Oberst Roland Frühwirth, Leiter der Kriminaldirektion 1 (KD 1), am Abend zur APA. Auch die Identität der vorerst unbekannten Toten ist geklärt: Es handelt sich um die 19-jährige Sonja G. aus dem ehemaligen Jugoslawien.
Laut den ersten Einvernahmen glaubte der Mann, von seiner Freundin betrogen worden zu sein, berichtete Frühwirth. Im Arthaberpark in Favoriten soll der Mann demnach mit einem Messer auf die zierliche, schlanke Frau eingestochen haben. Zeugen die Schreie wargenommen hatten, fanden die dunkelhaarige Frau am Sonntag nach 21.45 Uhr zusammengekauert an einem Streusplittbehälter. Die 19-Jährige, die bei einer tiefen Schnittwunde Milz- und Herzverletzungen erlitten hatte, starb etwa eineinhalb Stunden später im Spital.
Eine erste wichtige Spur brachte der Polizei ein Heurigenwirt aus Purbach, dank dem die Identität der Getöteten geklärt werden konnte. Sonja G. hatte sich vor Kurzem bei dem Gastronomen beworben und ihren Pass im Lokal vergessen, berichtete Frühwirth. Anhand der Daten konnte eine Freundin der 19-Jährigen ausfindig gemacht werden, die den Ermittlern von einem neuen, gewalttätigen Freund des Opfers berichtete.
Geschnappt wurde der mutmaßliche Mörder wenig später, nachdem er wie im Lehrbuch” an den Tatort zurückgekehrt war, erzählte Frühwirth. Im Park traf der Mann auf die Familie von Sonja G., die am Unglücksort Kerzen für die Getötete aufstellen wollte. Der Mazedonier versuchte zu flüchten. Die Verwandten entdeckten den Lebensgefährten der 19-Jährigen allerdings, nahmen die Verfolgung auf und alarmierten die Polizei.
Kurz nach 16.00 Uhr wurde der Mann schließlich in der Triester Straße von einer Streife angehalten und festgenommen. Gefunden wurde bei dem Mazedonier, der in unmittelbarer Nähe zum Tatort möglicherweise gemeinsam mit dem Opfer gewohnt hat, auch die Tatwaffe: ein Taschenmesser mit zehn Zentimeter langer Klinge.
Neben diesem Beweis und dem Geständnis des 33-Jährigen wurde der Mord am Sonntagabend auch von Ohrenzeugen” gehört. Jugendliche aus den Wohnhausanlagen um den Arthaberpark beobachteten kurz vor der Tat am Sonntag um 21.45 Uhr außerdem ein streitendes Paar. Sie sahen, wie der männliche Begleiter der jungen, äußerst zierlichen Frau einen Schlag ins Gesicht verpasste.
Die Identitätsklärung des Opfers gestaltete sich zunächst schwierig. Sonja G. trug nur eine Handtasche bei sich, in der keine Ausweise, sondern nur persönliche Gegenstände wie Schminkutensilien, Sonnenbrille und Zigaretten aufbewahrt wurden.