Mord in Hietzing: Alles wartet auf gerichtsmedizinisches Gutachten

Der Jus-Student, der im kommenden Herbst auf Medizin umsatteln wollte, machte bei seiner Einvernahme am Montagabend im Straflandesgericht im Beisein seines Anwalts Ernst Schillhammer einen gefassten, kontrollierten Eindruck und war bedacht, nur wohl durchdachte Sätze von sich zu geben.
Warten auf Gutachten des Gerichtsmediziners
Philipp K., der in der Nacht auf Freitag seine Ex-Freundin zu Tode gebracht hatte, bleibt weiter bei seiner Darstellung, ihm sei im Zuge eines sexuellen Rollenspiels ein Unfall “passiert”. Da es keine Tatzeugen gibt, die zum Geschehen befragt werden können, und der junge Mann nach dem Zerteilen der Leiche die Wohnung aufgeräumt haben dürfte, was die Tatortarbeit und die Spurensicherung nicht unbedingt erleichtert hat, wartet die Staatsanwaltschaft Wien jetzt mit Spannung auf das Gutachten des Gerichtsmediziners Daniele Risser.
Widersprüchliche Angaben
Experten gehen davon aus, dass der Gutachter im Zuge der Obduktion auf jeden Fall feststellen kann, ob die junge Frau mit einem oder zahlreichen Messerstichen getötet wurde. Ersteres behauptet Philipp K., der sinngemäß angibt, auf Ersuchen von Stefanie P. mit einem Messer in der Hand eine Vergewaltigung nachgestellt zu haben und ihr die Waffe dabei versehentlich in die Brust gestoßen zu haben. Ein 37 Jahre alter Mann, dem der Student vor seiner Festnahme angeblich die Bluttat “gebeichtet” hatte, behauptet demgegenüber, der 22-Jährige habe von bis zu 40 Stichen gesprochen.
Da sämtliche Leichenteile und vor allem der Torso sichergestellt werden konnten, lässt sich – sollte der Gerichtsmediziner mehrere Einstichwunden finden – mit Sicherheit feststellen, ob erst post mortem oder serienweise auf die noch lebende Frau eingestochen wurde, was der Schilderung des Mordverdächtigen widersprechen würde.
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