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Mord im "Cappuccino" - Zeuge in Kroatien verhaftet

Nach dem Mord im Zuge einer Schießerei im - mittlerweile umbenannten - Cafe "Cappuccino" in Wien-Hernals ist in Kroatien einer der verdächtigen Hintermänner verhaftet worden.

Der seit Mai 2008 per internationalem Haftbefehl gesuchte Edin D. sei Anfang vergangener Woche festgenommen worden, bestätigte Michaela Schnell, Sprecherin der Staatsanwaltshaft Wien, einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung “Kurier” (Freitagausgabe). Er soll nach Österreich überstellt werden.

Beschuldigt werde der Mann wegen Zeugenbeeinflussung und Nötigung, Delikte, die mit der Schießerei in Zusammenhang stünden, betonte Schnell. Wegen des Mordes ermittle man weiterhin gegen unbekannte Täter. Edin D. soll gemeinsam mit dem bereits verurteilten Munir F. alias “Muki”, der als Rotlicht-Größe gilt, Zeugen massiv beeinflusst haben.

Im Zuge einer Schießerei starb am 30. Mai 2006 ein 32-jähriger Lokalbesucher des “Cappuccino”, ein weiterer Mann wurde schwer verletzt. Munir F. aus dem früheren Jugoslawien soll wie Edin D. zu den Gästen gezählt haben. Dem rechtskräftigen Urteil zufolge behinderte “Muki” Polizei und Justiz massiv bei der Suche nach dem Mörder. Edin D. soll mit ihm gemeinsame Sache gemacht haben, beide hätten nach der Schießerei Zeugen unter Druck gesetzt und damit den Tatverdacht auf einen 39-jährigen Kosovo-Albaner gelenkt haben, heißt es. Dieser kam schließlich als vermeintlicher Mörder in U-Haft.

Im Prozess gegen den Mann brach dann das von “Muki” errichtete Indiziengebäude zusammen. Die Staatsanwältin musste die Anklage zurückziehen, weil mehrere Zeugen ihre bisherigen Angaben nicht mehr aufrecht erhielten. Der 39-Jährige wurde nach eineinhalbjähriger U-Haft freigesprochen. Munir F. wurde verhaftet, verurteilt und sitzt derzeit seine Strafe ab. Edin D. gelang die Flucht ins Ausland.

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