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Mord: "Besucherin" nicht die Täterin

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Nach dem Mord an einem 46-jährigen Obdachlosen in Wien gestalten sich die Ermittlungsarbeiten der Polizei schwierig. Es sei mühsam, verlässliche Bestätigungen über den Tagesablauf des Ermordeten zu bekommen.

Dies sagte Oberstleutnant Gerhard Haimeder von der Kriminaldirektion 1 (KD1) am Montag zur APA. Ausfindig gemacht wurde mittlerweise jene Frau, die öfters in der „Wohnung“ von Johann W. – dem Wärterhäuschen – zu Gast gewesen war.

Die ebenfalls obdachlose Frau scheide als Täterin allerdings aus, berichtete Haimeder. Sie sei mit dem 46-Jährigen auch in intimem Kontakt gestanden, konnte zu seinem Aufenthalt und Tagesablauf vor dem Mord allerdings keine Angaben machen. Als Motiv gilt weiterhin ein Streit im Sandler-Milieu. Auf Geld hatte es der Täter laut Polizei nicht abgesehen: Bei der Leiche des Obdachlosen wurden knapp 100 Euro gefunden.

Feststeht inzwischen der genau Tatzeitpunkt. Nach Untersuchungen der Gerichtsmedizin und den bisherigen Ermittlungsergebnissen wurde Johann W. am Donnerstagabend erschlagen. Gestorben sei der in Gänserndorf geborene Mann durch Schläge mit einem stumpfen Gegenstand, die ihm massive Verletzungen an Gesicht und Hals zufügten. Spuren vom Tatort würden nach wie vor im Labor ausgewertet. Ob sich daraus brauchbare Hinweise ergeben sei jedoch fraglich.

Die Familie von Johann W. und jener 34-jährige Mann, der die Leiche seines Freundes entdeckt hatte, scheiden nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen als Täter aus. Sowohl seine Ex-Frau als auch die erwachsene Tochter hatten keinen Kontakt zu dem 46-Jährigen. Laut Polizei hat die Trennung schon vor etlichen Jahren stattgefunden. Über einen früheren Beruf des Getöteten war vorerst nichts bekannt. Er dürfte nie wirklich gearbeitet haben und war Alkoholiker.

Entdeckt wurde die blutverschmierte Leiche des Obdachlosen am Freitagabend von einem 34-jährigen Freund des Opfers. Der Mann – ebenfalls ohne festen Wohnsitz – alarmierte kurz nach 18.45 Uhr die Polizei über den grausigen Fund in einem ehemaligen Wärterhäuschen auf dem aufgelassenen Gelände des Nordwestbahnhof-Frachtenbahnhofs in Wien-Leopoldstadt. Der Getötete dürfte dort bereits längere Zeit alleine gewohnt haben. Das verfallene einstöckige Gebäude war notdürftig mit Bett, Sessel, Tisch und Kasten eingerichtet.

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