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Mord an Callgirl: Prozess startet am 12. April

Weil ihn ein Callgirl, in das er sich verliebt hatte, abblitzen ließ, soll ein Installateur-Lehrling am 21. August 2010 die 22-jährige Slowakin mit 38 Messerstichen getötet haben.
Falsches Mordopfer abgebildet
Callgirl in Wien erstochen
Am kommenden Dienstag, den 12. April, muss sich der zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alte Bursch wegen Mordes an einem Callgirl vor einem Wiener Schwurgericht verantworten.

Der Angeklagte hatte Schwierigkeiten, Mädchen kennenzulernen, da ihm seine Schüchternheit im Wege stand. Schließlich nahm er die Dienste einer Begleitagentur in Anspruch und lernte so Lucia R. kennen. Nachdem er mehrere Nächte mit ihr verbracht hatte, dürfte der junge Mann mehr in der Prostituierten gesehen haben als eine bloße “Bettgenossin”.

Callgirl lachte Angeklagten aus

Die Frau wiederum verstand es, ihrem Freier Geld abzuknöpfen, indem sie etwa erklärte, sie müsse sich etwas für die Anschaffung einer neuen Wohnung ausborgen. Auf der anderen Seite war sie immer weniger bereit, ihm zuzuhören, wenn er mit ihr Probleme besprechen wollte. Als er ihr schließlich seine Gefühle offenbarte, soll ihn Lucia R. ausgelacht und verhöhnt haben. Darauf griff der 20-Jährige zum Messer.

Nach der Tat legte er in der Wohnung in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus Feuer und setzte diese unter Wasser. Die Leiche der Frau wurde erst eine Woche später entdeckt. Zunächst wurde ein 41-jähriger Serbe wegen Mordverdachts in U-Haft genommen, dem Lucia R. ebenfalls Geld schuldete. Der Mann war mehrfach vor ihrer Wohnung erschienen, hatte heftig gegen die Tür gepumpert und sein Geld zurückverlangt.

Angeklagter verletzte sich bei Mord selbst mit dem Messer

Aufgrund eines Telefonats, das der Lehrling unmittelbar vor dem Verbrechen mit dem Opfer geführt hatte, geriet dann aber der 20-Jährige in den Fokus der Polizei. Dass er sich bei der Messerattacke selbst erheblich verletzt hatte, machte ihn zusätzlich verdächtig. DNA-Spuren am Tatort brachten ihn schließlich in U-Haft, der ursprüngliche Tatverdächtige durfte aufatmen. Im Fall eines anklagekonformen Schuldspruchs drohen dem jungen Mann nun zehn bis 20 Jahre Haft. (APA/Redaktion)
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