Der Angeklagte hatte Schwierigkeiten, Mädchen kennenzulernen, da ihm seine Schüchternheit im Wege stand. Schließlich nahm er die Dienste einer Begleitagentur in Anspruch und lernte so Lucia R. kennen. Nachdem er mehrere Nächte mit ihr verbracht hatte, dürfte der junge Mann mehr in der Prostituierten gesehen haben als eine bloße “Bettgenossin”.
Callgirl lachte Angeklagten aus
Die Frau wiederum verstand es, ihrem Freier Geld abzuknöpfen, indem sie etwa erklärte, sie müsse sich etwas für die Anschaffung einer neuen Wohnung ausborgen. Auf der anderen Seite war sie immer weniger bereit, ihm zuzuhören, wenn er mit ihr Probleme besprechen wollte. Als er ihr schließlich seine Gefühle offenbarte, soll ihn Lucia R. ausgelacht und verhöhnt haben. Darauf griff der 20-Jährige zum Messer.
Nach der Tat legte er in der Wohnung in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus Feuer und setzte diese unter Wasser. Die Leiche der Frau wurde erst eine Woche später entdeckt. Zunächst wurde ein 41-jähriger Serbe wegen Mordverdachts in U-Haft genommen, dem Lucia R. ebenfalls Geld schuldete. Der Mann war mehrfach vor ihrer Wohnung erschienen, hatte heftig gegen die Tür gepumpert und sein Geld zurückverlangt.