Der Bereich Media ist der jüngste der traditionsreichen Aktiengesellschaft. Kern des Unternehmens ist der Betrieb der Regionalbahn zwischen Schruns und Bludenz. Daneben fungiert MBS als regionaler Energieerzeuger und -versorger, ist im Elektroinstallationsbereich und Elektrogerätehandel tätig. “Bei Energie und Verkehr werden wir stagnieren, bei Handel und Media sehen wir Wachstumspotenzial”, sagt MBS-Vorstand Bertram Luger gegenüber der APA. Der Mediabereich, der mit dem Aufbau eines Kabel-TV-Netzes in der Talschaft begonnen hatte, trage derzeit etwa 5 % des Unternehmenserlöses bei. Durch Internet-TV-Angebote von Telekom Austria oder UPC würde MBS “unbestritten verstärkten Wind verspüren”, so Luger.
Aus dem klassischen “M1-Infokanal” übers Kabel-TV-Netz wird deshalb Anfang 2011 “Montafon TV”. Luger: “Bisher waren wir da nicht sehr aktiv, es gab hauptsächlich Standbilder von Veranstaltungen, jetzt gehen wir in der Qualität zwei Stufen höher.” Das TV-Magazin “Winterzeit” wird alle 14 Tage neu produziert (und ab Mai in “Sommerzeit” umbenannt) und mehrmals täglich ausgestrahlt. Im Laufe des Frühjahrs werden weitere Magazine hinzukommen. “Montafon TV” verstehe sich als Plattform für den Tourismus und “alle, die damit vernetzt sind”, erklärt Luger. Bewährte Inhalte wie Webcam-Übersichten oder Nachrichten für die Touristen bleiben als eigene Programmfenster erhalten.
Die Investitionen seien überschaubar, “da wir die Werkzeuge bereits gehabt haben und auf ein bestehendes System aufbauen können”. Der Media-Bereich hatte bisher schon für Dritte Filme produziert. Als Partner holte MBS “sportarena.tv” des Vorarlbergers Martin Böckle ins Boot. Mit den anderen Kabel-TV-Anbietern im südlichen Vorarlberg wurden Kooperationen geschlossen, damit die neuen TV-Inhalte auch außerhalb des Montafons zu sehen sein werden.
Die Montafonerbahn AG hat ihren Sitz in Schruns. Hauptaktionär ist der Stand Montafon (Zweckverband der elf Gemeinden) mit 54,5 Prozent. 11,5 Prozent sind im Eigentum der Vorarlberger Illwerke AG, 11,2 Prozent im Eigentum des Landes Vorarlberg. 22,8 Prozent der Aktien sind im Streubesitz.
