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Monatelanges Martyrium: 16-Jährige in Wien vom Bruder wiederholt misshandelt

Eine 16-Jährige wurde monatelang von ihrem Bruder gewaltsam drangsaliert
Eine 16-Jährige wurde monatelang von ihrem Bruder gewaltsam drangsaliert ©APA (Sujet)
Häusliche Gewalt rief in Wien-Brigittenau die Polizei auf den Plan. Bedrohungen, Faustschläge, Kniestöße und die Zerstörung des Handys seiner Schwester werden einem 22-Jährigen angelastet.

Ein 22-Jähriger soll seit längerem in Wien seine 16-jährige Schwester bedroht, geschlagen und körperlich misshandelt haben - weil er laut Aussagen des Opfers "ihr gesamtes Leben kontrollieren und überwachen" wollte, hieß es in einer Polizei-Aussendung am Donnerstag. Die beiden wohnten gemeinsam in einer Wohnung. Nach einem Angriff, bei dem die Frau "mittelschwer" verletzt worden war, rief eine Cousine, die sich in der Wohnung befand, in der Nacht auf Mittwoch die Polizei.

Wollte Leben kontrollieren: Bruder misshandelte in Wien Schwester

Die Beamten wurden gegen 2.30 Uhr wegen einer gewaltsamen Auseinandersetzung in einer Wohnung in der Brigittenau alarmiert. Der 22-Jährige, ein gebürtiger Serbe, öffnete den Beamten die Türe. Laut Polizeisprecher Christopher Verhnjak hätten die Bewohner die Ankunft der Einsatzkräfte bereits vom Fenster aus wahrgenommen. Dabei soll der Bruder seiner Schwester gesagt haben, sie solle im Zimmer bleiben, er rede mit der Polizei.

Fortgesetzte Gewalt: 16-Jähriges Mädchen erlitt Martyrium durch Bruder

"Wie er die Haustür aufgemacht hat, ist sie rausgerannt und hinter die Polizisten gelaufen", erzählte Verhnjak der APA. Die 16-Jährige hatte offensichtliche Verletzungen im Gesicht. Den Beamten gegenüber gab die junge Frau an, dass der Bruder sie mit Faustschlägen und Kniestößen verletzt und ihr Handy zerstört haben soll. Die Misshandlungen seien schon seit September 2021 erfolgt. Der mutmaßlich tatverdächtige Bruder machte indes wenige Angaben und sprach lediglich von einem "Unfall", hieß es in der Aussendung.

Festnahme und Wegweisung

Der 22-Jährige wurde vorläufig festgenommen. Die Polizisten sprachen außerdem gegen ihn ein Betretungs- und Annäherungsverbot aus. Die 16-Jährige wurde von der Berufsrettung Wien notfallmedizinisch erstversorgt und musste mit mittelschweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Laut Verhnjak hatte sie im Gesicht Rötungen von den Schlägen, die Nase dürfte gebrochen sein.

Die Wiener Polizei wies darauf hin, dass der Polizei-Notruf 133 jederzeit für Menschen, die Gewalt wahrnehmen oder von Gewalt betroffen sind, erreichbar ist. Auch der 24-Stunden Frauennotruf (01/71719) und der Frauenhaus-Notruf des Vereins Wiener Frauenhäuser (05-77-22) sind rund um die Uhr besetzt. Das Landeskriminalamt Wien, Kriminalprävention, bietet zusätzlich Beratungen unter der Hotline 0800/216346 an.

(APA/Red)

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