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Monat der Empfängnis entscheidend

Einer aktuellen Studie im Medizin-Journal Acta Paediatrica zufolge, ist das Risiko von Geburtsschäden in den USA besonders hoch, wenn Mütter im Frühling und Sommer empfangen.

Die Forscher haben auch festgestellt, dass in dieser Zeit die Pestizidbelastung in Oberflächengewässern in den USA besonders hoch ist. Untersucht wurden Daten von 30,1 Mio. Geburten im Zeitraum von 1996 bis 2002.

Besonders hoch war demnach das Risiko bei den Frauen, die im April, Mai, Juni oder Juli ihre letzte Monatsblutung hatten. Erhöht sind in diesen Monaten neben den Nitratwerten auch jene von Atrazine und anderen Pestiziden. Einige der Substanzen stehen seit längerem in Verdacht, fruchtschädigend zu wirken. Die Korrelation zwischen dem Monat der letzten Periode und den höheren Raten an Geburtsschäden war statistisch signifikant für die Hälfte der insgesamt 22 Kategorien an Erkrankungen. Untersucht wurden Krankheiten wie Spina bifida (offener Rücken), Klumpfuß, Gesichtsmalformationen wie etwa Lippenspalte sowie das Down-Syndrom. In den USA sind rund drei von 100 Neugeborenen von solchen Krankheiten betroffen. “Die Zahl ist aber auch in Mitteleuropa nicht wesentlich niedriger”, meint der Umweltmediziner Heinz Fuchsig gegenüber pressetext. “Mit Hilfe der modernen Medizin können einige der schweren Schäden gut behoben werden”, so der Mediziner.

“Obwohl unsere Studie keinen Ursachen-Effekt beweist, ist das Faktum, dass die Geburtsschäden in jenen Monaten, in denen die Wasserbelastung hoch ist, nicht wegzumachen”, so Studien-Leitautor Paul Winchester von der Indiana University School of Medicine. Neben den klassischen Risikofaktoren wie etwa Alkohol, Rauchen, Diabetes oder hohes Alter der Mutter spiele es eine Rolle, ob das Ungeborene mit chemischen Substanzen in Berührung kommt. Selbst Mütter, die keine Angaben über diese Risikofaktoren machten, brachten mehr Babys mit Geburtsschäden zur Welt.

“Grundsätzlich besteht ein Zusammenhang zwischen Pestizidbelastung und Entwicklungsstörungen, diese betreffen aber vor allem die Sexualorgane”, meint der Umweltmediziner Klaus Rhomberg im pressetext-Interview. “Klumpfuß, Spina bifida, LKG-Spalten und andere multifaktorielle Erkrankungen hängen mehr von genetischer Disposition in Kombination mit Mangel an Vitaminen und Spurenelementen zusammen. Diese könnten in der genannten Empfängnisperiode, nach dem Winterhalbjahr reduziert sein”, meint der Forscher abschließend gegenüber pressetext.

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