Mit Nacktbildern und Drohbriefen erpresst

Von Seff Dünser (NEUE)

Wegen schwerer Erpressung und anderer Delikte wurden die beiden von German Bertsch verteidigten geständigen Brüder gestern am Landesgericht Feldkirch schuldig gesprochen. Der mit einer Vorstrafe belastete 17-Jährige wurde zu einer bedingten, nicht zu verbüßenden Haftstrafe von acht Monaten und einer unbedingten, zu bezahlenden Geldstrafe von 1680 Euro (420 Tagessätze zu je vier Euro) verurteilt. Über den unbescholtenen 21-Jährigen aus dem Bezirk Feldkirch wurde eine bedingte Gefängnisstrafe von zehn Monaten und eine Geldstrafe von 1920 Euro (480 Tagessätze zu je vier Euro) verhängt. Die Urteile sind rechtskräftig.

Der arbeitslose 17-Jährige hat mit Erpressungen und Betrügereien rund 70.000 Euro kassiert. Er hat Opfer mit erschlichenen Nacktbildern finanziell erpresst. Einer der Geschädigten zahlte dem jugendlichen Täter, der mit der Veröffentlichung der Nacktfotos gedroht hatte, 40.000 Schweizer Franken.

Zudem hat der Österreicher albanischer Herkunft Betrügereien begangen. So hat er im Internet den Verkauf einer teuren Rolex-Uhr vorgetäuscht und dafür 15.000 Euro an Anzahlungen eingesteckt. Des Weiteren hat er für den vorgetäuschten Verkauf des Ferrari-Sportwagens seines Bruders im Voraus Gelder von Kaufinteressenten eingesteckt.

Erpresserbriefe geschrieben

Sein 21-jähriger Bruder sagte vor Gericht, er habe den Ferrari um 56.000 Euro gekauft. Er habe gesehen, wie sein jüngerer Bruder mit Erpressungen zu viel Geld gekommen sei. Deshalb habe auch er Erpresserbriefe geschrieben, gab der 21-Jährige zu Protokoll. Dabei forderte der Arbeitslose von zwei Opfern vergeblich Schutzgeld. Er drohte ihnen damit, sie und ihre Familien ermorden zu lassen.

Bei einer Geldübergabe legte sich die Polizei auf die Lauer. Es kam aber damals noch zu keiner Festnahme, weil der 21-Jährige das bei einem Lebensmittelmarkt abgelegte Geldpaket nicht gefunden hat.

(NEUE/Dünser)