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Mit Musik aus Österreich punkten

Die Bregenzer Festspiele setzen heuer sehr erfolgreich auf die Musik aus Österreich - von Haydn und Mozart bis zu zeitgenössischen Komponisten.

Das zweite Orchesterkonzert der Wiener Symphoniker im ausverkauften neuen Großen Saal des Festspielhauses war am gestrigen Montagabend zwei Säulenheiligen österreichischer Romantik, Franz Schubert und Anton Bruckner, gewidmet. Die Aufzeichnung des festspielwürdigen Abends unter Leitung von Chefdirigent Fabio Luisi wird am Sonntag (30.7.) ab 11.00 Uhr im ORF Radio Ö1 übertragen.

Franz Schuberts Sinfonie Nr. 7 h-Moll, genannt die „Unvollendete“, interpretierten Luisi und die Symphoniker als vollendeten Klangtraum. Der Maestro dirigierte das zweisätzige Werk ohne Partitur, verzögerte Tempi und ließ Schuberts Musik ruhig und getragen fließen. Bereits in den ersten Takten holten die Symphoniker das Hauptthema aus dunklen Streichertiefen ins glänzende Bläserblech, um es dann durch alle Register zu variieren.

Die Sinfonie Nr. 7 E-Dur hatte für Anton Bruckner 1884 den lang ersehnten Durchbruch zum anerkannten Komponisten gebracht. Die Wiener Symphoniker beglückten in Bregenz mit einer energiegeladenen, aber unpathetischen Interpretation der vier Sätze und glänzten im zartesten Pianissimo der Streicher ebenso wie in prunkenden Tonkaskaden der bravourösen Bläsergruppen. Von berührendem Tiefgang war der zweite Satz: Das mit „sehr feierlich und sehr langsam“ bezeichnete Adagio modellierte Luisi gewissermaßen als musikalischen Katafalk für den von Bruckner tief verehrten Richard Wagner.

Die merklich verbesserte Akustik im Festspielhaus kam dem exzellenten Spiel der Symphoniker sehr zu Gute. Auch feinste Details, die Dirigent Luisi herausarbeitete, kamen gut über die Rampe. Beglückt und ergriffen, feierten die Festspielbesucher zuletzt „ihre“ Symphoniker und Fabio Luisi mit lang anhaltendem Beifall und vielen Bravo-Rufen.

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