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Mit Mähbooten gegen Wasserpflanzen auf Wiener Donau

Mit den Mähbooten auf der Alten Donau gegen die Wasserpflanzen.
Mit den Mähbooten auf der Alten Donau gegen die Wasserpflanzen. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Obwohl die Pflanzen in der Alten Donau für die Wasserqualität sehr wichtig sind, rückt die Stadt Wien nun mit Mähbooten an. Der Wachstum der Pflanzen ist in den vergangenen Jahren nämlich ein wenig ausgeartet - zum Leid der Schwimmer.

Insgesamt acht Boote der neuen Generation sind entlang des Seitenarms der Donau unterwegs. Vier davon hat die Stadt selbst angeschafft, sie werken im oberen Abschnitt. Um den unteren Bereich kümmert sich ein Vertragspartner mit ebenfalls vier Booten. Die Mahd erfolgt immer im Zweierteam: Mit einem Boot wird geschnitten, mitdem anderen werden die Pflanzenreste aufgesammelt.

Damit sich in Ufernähe keine Pflanzen mehr um die Füße der Schwimmer schlingen oder gar deren Bauch kitzeln, gehen die vier Meter langen Mäharme zweieinhalb Meter unter der Wasseroberfläche zugange und kürzen die Gewächse somit stark. “Wir haben das im Vorjahr schon bei einem Pilotprojekt ausprobiert. Die Pflanzen haben mehrere Monate gebraucht, bis sie wieder in Oberflächennähe waren”, erklärte Ulli Sima (SPÖ). Gänzlich vernichten will die Stadt die sogenannten Makrophyten – “Sagen Sie nicht Algen zu ihnen, es sind nämlich keine” – aber nicht. Denn diese wirken als biologischer Filter, der Nährstoffe bindet und für klares Wasser sorgt.

Pflanzenwachstum ist stark gestiegen

“Makrophyten sind Freunde”, meinte die Ressortchefin. Allerdings: Zu viel des Guten soll es auch nicht sein. Und in den vergangenen Jahren hat das Pflanzenwachstum – nach vorangegangenem Rückgang – enorm zugenommen. Wurden 2013 nur 72 Tonnen entnommen, waren es im Vorjahr schon 2.800 Tonnen.

Diese Mengen waren mit den großen Mähbooten, die noch bis zum Vorjahr im Einsatz waren, nicht mehr bewältigbar, begründete Sima die Neuaufstellung des städtischen “Mähmanagements”. Die zwei stadteigenen Großexemplare sind nun nur mehr auf der Neuen Donau unterwegs. Die restlichen Gefährte gehörten einem externen Auftragnehmer, dessen Vertrag aufgelöst worden sei, sagte Gerald Loew, Chef der für Gewässer zuständigen MA 45, der APA. Die kleinen Neulinge sind Amphibienfahrzeuge – das heißt, sie können sich auch an Land fortbewegen und sind somit flexibler, weil ohne großen Aufwand auch an anderen Standorten einsetzbar.

Mähboot verschrottet

Das Thema beschäftigte vor einigen Jahren übrigens auch den Stadtrechnungshof: 2014 wurde in einem Bericht kritisiert, dass die Stadt ein 2,3 Mio. Euro teures Mähboot 19 Jahre nach der Anschaffung verschrottet hatte, ohne es auch nur einmal eingesetzt zu haben. Mit der damaligen Prüfung habe die Neuaufstellung der Flotte aber gar nichts zu tun, versicherte Sima heute auf Nachfrage.

APA/red

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