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Mit Kindern über Mangas sprechen

Eltern von jungen Manga-Lesern sollten nach Ansicht des deutschen Medienpädagogen Hartmut Warkus mit ihren Kindern über die Wirkung der japanischen Comic-Bilder sprechen.

„Nehmt die Kinder an die Hand, lasst sie nicht alleine mit den Mangas, beschäftigt Euch auch damit!“, sagte Warkus am Freitag. Zudem müsse den kleinen Leseratten klar gemacht werden, dass man nicht jede Manga-Serie komplett haben muss. „Solche Bücher sind nicht ganz billig. Da ist schnell das ganze Taschengeld ausgegeben“, sagte der Wissenschafter am Rande der Leipziger Buchmesse, wo die Manga-Stände stets von jungen Comic-Fans umringt sind.

Die Comics aus Fernost haben laut Warkus prinzipiell einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Leser. „Kinder zwischen acht und zwölf Jahren haben viel Fantasie. Die wird durch die Mangas angeregt“, sagte der Professor für Medienpädagogik und Weiterbildung. Zudem werde mit den kleinen bunten Titeln, die von hinten nach vorne und von rechts nach links gelesen werden, ein pfleglicher Umgang mit Büchern geschult. „Die Kinder lieben ihre Mangas und gehen daher sorgsam mit ihnen um.“

Allerdings sei nicht jeder Manga-Band für jedes Kind geeignet. „Man muss eigentlich als Erwachsener genau gucken, für welche Altersgruppe er gut ist“, sagte Warkus. Anders als etwa bei Computerspielen oder Kinofilmen gebe es für Mangas keine offizielle Alters-Einstufung. „Die Eltern haben keinerlei Hilfestellung, wie sie mit dem Phänomen umgehen sollen.“

Um zu erkennen, wie die jungen Leser die bunten Heldengeschichten verarbeiten, sei es wichtig, dass die Erwachsenen – Eltern oder Lehrer – mit ihnen darüber sprechen. “Über das, was sie erzählen, erfährt man, was sie aus den Bildgeschichten herausholen“, sagte Warkus, der zusammen mit der Stadt Leipzig und der Buchmesse einen Ratgeber „Manga und Anime“ für Kinder, Jugendliche, Eltern und Erzieher herausgegeben hat.

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