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Mit diesen Tipps können Allergiker in der Pollen-Saison durchatmen

Wenn der Frühling vor allem eines verspricht: Niesanfälle und tränende Augen.
Wenn der Frühling vor allem eines verspricht: Niesanfälle und tränende Augen.
Die Augen brennen, die Nase rinnt, juckt und regelrechte Niesattacken strapazieren den Körper: Wer unter einer Pollenallergie leidet, kann ein Lied davon singen - und sieht dem Frühling mit gemischten Augen entgegen. Um die Zeit trotzdem einigermaßen überstehen zu können, kann man sich mit einigen einfachen Maßnahmen das Leben erleichtern.
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Pollenallergien und Heuschnupfen nehmen in der Bevölkerung stark zu, prognostizieren Forscher. Rund 1,6 Millionen Menschen in Österreich leiden an einer Allergie, zwischen 600.000 und 700.000 Personen sind von Asthma betroffen.

Zahl der Allergiker in Österreich nimmt zu

“Bei entsprechender Allergie gegenüber Pollen kann es zu beträchtlichen Beschwerden der oberen und unteren Atemwege kommen. Neben juckenden Augen und rinnender Nase leiden vor allem Patienten mit Asthma bronchiale häufig an Husten und Atemnot. Der Nachtschlaf ist häufig gestört, das Wohlbefinden nimmt in dieser Zeit deutlich ab”, weiß Lungenfacharzt Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour vom Otto-Wagner-Spital in Wien.

Gründe für die steigende Zahl an Allergikern sind unter anderem die zunehmende Ozon- und Feinstaubbelastung sowie die Vielzahl an synthetischen Substanzen in unserer Umwelt. Bei häufigen Asthmaattacken empfiehlt der Mediziner den Weg zum Lungenfacharzt, denn inhalative Medikamente für die Lunge können eine rasche Symptombefreiung erzielen. Der Facharzt informiert auch über eine eventuelle Desensibilisierungstherapie , darüber hinaus stehen inzwischen neue Antikörpertherapieverfahren bei starken Allergieformen mit häufigen Asthmaattacken zur Verfügung.

Wie Allergiker den Pollen entgehen können

Doch auch abseits der Medizin gibt es Möglichkeiten und Richtlinien, mit denen sich Allergiker Frühling und Sommer etwas angenehmer gestalten können, betont Thomas Schlatte, Sprecher der Plattform “Meine Raumluft”.

Der erste und einfachste Tipp bei intensivem Pollenflug ist immer noch das Aufhalten in Innenräumen. “Gerade im Sommer, wenn sich die Beschwerden am stärksten äußern und der Aufenthalt im Freien extrem erschwert ist, wird eine gesunde Raumluft in den eigenen vier Wänden umso wichtiger.” Aber statt zum Stubenhocker zu werden kann man durchaus noch mehr tun:

5 Verhaltensregeln für Allergiker in der Pollenzeit

Pollentipp 1: Die Tageszeit beachten
Mittags ist die Pollenbelastung in der Regel am größten. Es gibt zudem Unterschiede zwischen Stadt und Land: In Städten fliegen meist morgens am wenigsten Pollen, während auf dem Land abends die Pollenbelastung am niedrigsten ist.

Pollentipp 2: Nicht draußen trainieren
Schwere körperliche Anstrengungen im Freien sind in der Zeit des Heuschnupfens tabu. Sie atmen sonst zu viele Allergene ein und riskieren Atemnot und heftige allergische Reaktionen. Gehen Sie lieber in ein Fitness-Studio oder Hallenbad.

Pollentipp 3: Kleider machen allergisch
Pollen haften sich auch an die Kleidung. Ziehen Sie sich daher nicht im Schlafzimmer um, sondern eher im Badezimmer. Die Kleidung sollte auch regelmäßig gewaschen werden, wobei die Wäsche wegen der Pollen wiederum nicht im Freien trocknen sollte.

Pollentipp 4: Nutzen Sie den Regen!
Der Regen spült die Pollen aus der Luft, vorausgesetzt es regnet länger als 15 Minuten. Nutzen Sie die Zeit danach für einen ausgiebigen Spaziergang.

Pollentipp 5: Duschen statt Niesen
Wer den ganzen Tag unterwegs ist, sammelt nicht nur Staub und Schmutz am Körper, sondern auch Pollen. Sie kleben in den Haaren, im Mund und in der Nase. Eine Dusche vor dem Schlafengehen entspannt nicht nur den Geist, sondern auch den allergiegeplagten Körper. Die Allergene landen im Abfluss und nicht im Bett. Wenn Sie auch noch daran denken, Ihre Nase beim Duschen schonend auszuspülen, lösen sich die Pollen von den Schleimhäuten und das Aufatmen kann beginnen.

Machen Sie ihre Wohnung so pollenfrei wie möglich

Um das eigene Zuhause so pollenfrei wie möglich zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Do-It-Yourself-Optimierung:

Lüftungsverhalten:
Der naheliegendste Problemfaktor für Pollen in Innenräumen ist die Fensterlüftung. Da aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen auch während der intensiven Pollenphasen „gar nicht lüften“ keine Option ist, sollte man Folgendes beachten:

  • Fenster unmittelbar nach einem Regenguss zum Lüften öffnen – die Luft ist dann klar und nahezu frei von Pollen.
  • Generell ist die Pollenbelastung der Luft am Land in der Früh höher und in der Stadt am Abend. Deswegen sollte zu Zeiten, in denen der Pollenflug niedriger ist, kurz und intensiv stoßgelüftet werden.
  • In der Nacht beim Schlafen Fenster geschlossen lassen.

Technische und bauliche Hilfsmittel:
Mit ein paar einfachen Hilfsmitteln kann man die Pollenkonzentration in Innenräumen drastisch senken. Für Menschen, die sehr stark unter dem Blütenstaub leiden, sind auch aufwändigere Maßnahmen ratsam:

  • Die Wohnung bestmöglich sauber halten. Feucht wischen und täglich Staubsaugen. Auch für Staubsauger gibt es Pollenfilter.
  • Pollenschutzgitter stellen eine einfache und recht günstige Schutz-Möglichkeit dar und können in die Fensterrahmen eingebaut werden.
  • Alternativ dazu können Luftreiniger zum Einsatz gebracht werden. Hier sollte vor allem auf die Filterqualität (HEPA Filter) und die Luftreinigungsrate (wie oft pro Stunde kann die gesamte Raumluft gereinigt werden) geachtet werden.
  • Bei Neubau oder Sanierung kann der Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage mit hochqualitativen Filtern in Betracht gezogen werden. Diese belüftet die Räume automatisch und verhindert das Eindringen von Pollen und Staub.
  • Wo technischen Lösungen nicht geeignet oder gewünscht sind helfen auch funktionelle Wandbeschichtungen, beispielsweise mit ionenaktivierender Wirkung.

Der letzte Ausweg: Urlaub
Wer in der starken Pollenzeit drinnen wie draußen nicht mit Pollen konfrontiert werden will, und sich die Zeit nehmen kann, für den bietet sich ein Urlaub am Meer oder im Hochgebirge an. Hier ist die Belastung mit Pollen gering. Also Urlaubsplan mit Pollenflugkalender abgleichen und der mühseligen Allergie entfliehen.

 

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