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Mit allen Sinnen lernen

Stolze Sieger: Josef Herzog und Nicolas Tekker mit ihrem „Takka“.
Stolze Sieger: Josef Herzog und Nicolas Tekker mit ihrem „Takka“. ©Elke Kager Meyer
Vielleicht etwas futuristisch, aber gut durchdacht: Innenraum für den Waldkindergarten Nenzing präsentiert:
Takka Nenzing

„Wie viel darf man hinzufügen, um die Qualität des Waldes nicht zu mindern? Was soll ergänzt werden, um einen Mehrwert zu erzielen?“ Diese Fragen standen am Beginn eines Prozesses, den die Marktgemeinde Nenzing gemeinsam mit dem Institut für experimentelle Architektur an der Uni Innsbruck startete. Ziel dabei war es, einen Innenraum sowie Stauraum für die Kinder des Waldkindergartens „Dussa“ zu schaffen. Bislang diente ein Indianer-Tipi als Unterschlupf, dieses war jedoch immer wieder von Grünspan befallen und deshalb nicht beständig.

Qualitätvolle Räume für Kinder

„Das Projekt zeigt eindrücklich auf, was alles möglich ist, wenn sich Engagierte aus verschiedenen Bereichen zusammentun und Neues schaffen“, lobte Bürgermeister Florian Kasseroler zu Beginn einer Präsentation vergangene Woche im Nenzinger Ramschwagsaal den großen Einsatz aller Beteiligten. Die Uni-Professoren Karolin Schmidbaur, Gilbert Sommer und Volker Flamm erläuterten den Entstehungsprozess: So verbrachten die Studenten beispielsweise einen Tag im Waldkindergarten, um die Bedürfnisse zu erheben.

„Die Aussicht, dass ihr Projekt auch umgesetzt wird, motivierte die Studenten zusätzlich“, erläuterte Architekt Gilbert Sommer. Wichtig war den Auftraggebern dabei, qualitätvolle Räumlichkeiten für Kinder zu entwickeln und das Lernen mit allen Sinnen zu unterstützen.

Am besten setzten die Vorgaben Josef Herzog und Nikolas Tekker, die übrigens zwischenzeitlich ihren Studien-Abschluss in der Tasche haben, um: Die Jury-Entscheidung fiel auf ein auf den ersten Blick vielleicht etwas futuristisch wirkendes, aber sehr gut durchdachtes Projekt. Den Mittelpunkt des großteils in Holz gehaltenen „Takka“ – wie der Raum genannt wird – bildet eine Feuerstelle. „Daher auch der Name – Takka heißt aus dem finnischen übersetzt Feuer“, lüftete Olivia Mair, die durch das Programm führte, gemeinsam mit den Projekt-Siegern auch dieses Geheimnis.

Laut Edwin Gaßner vom Nenzinger Bauamt soll das Projekt noch im Herbst dieses Jahres umgesetzt werden, als Kooperationspartner konnte die Lehrlingswerkstätte der Firma Liebherr gewonnen werden – weitere Kooperationspartner werden übrigens noch gesucht.

Umfrage:

Ich bin begeistert vom Ergebnis, das die Studenten ausgearbeitet haben und freue mich schon sehr auf die Umsetzung. Bislang hatten wir im Waldkindergarten ein Tipi zur Verfügung, das aber immer wieder von Grünspan befallen war. Diese Variante bietet eine längerfristige Lösung und mehr Stauraum.

Natalie Jochum, Kindergartenpädagogin

Ich denke, das präsentierte Gebäude ist eine optimale Lösung. Es war für mich persönlich eine sehr schöne Erfahrung, in diesem Projekt, das gemeinsam mit dem Institut für experimentelle Architektur der Uni Innsbruck erarbeitet wurde, mitzuwirken.

Herbert Greußing, Vizebürgermeister

Wir haben in der Lehrlingswerkstatt der Firma Liebherr schon mehrere ähnliche Projekte umgesetzt. Für junge Menschen ist es eine willkommene Abwechslung, wenn sie eine spezielle Aufgabe außerhalb des Tagesgeschäfts umsetzen können und das Ergebnis dann ein bleibendes ist.

Julian Steiner, Firma Liebherr

Die Entwicklung dieses Projekts war ein spannender Prozess und es war schön, den Weg von Anfang an miterleben zu können. Mir war es wichtig, dass im Waldkindergarten kein Innenraum entsteht, sondern die Arbeit im Wald unterstützt. Ich denke, das ist gut gelungen.

Gerlinde Sammer, Marktgemeinde

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