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Missionar in Madagaskar

Pater Manfred
Pater Manfred
Seit 1960 lebt Manfred Marent als Priester in Madagaskar, 400 km vor der Ostafrikanischen Küste.

Der Ordensmann besuchte letzthin seine Heimatgemeinde Schruns.

VN-Heimat: Wie kamen Sie auf die Idee in die Mission zu gehen?

Pater Manfred: War als Kapuziner in Ried im Innkreis eingesetzt und bei Exerzitien hat es gefunkt. Teilte dem Provinzial – meinem Vorgesetzten meine Vision mit. Das Kloster erhielt zuvor eine Anfrage, jemand nach Madagaskar zu senden. 32 Patres meldeten sich und zwei wurden gesandt: Pater Hermenegild, der zuvor aus der Mandschurei ausgewiesen worden war und ich.

VN-Heimat: Wie erlebten Sie das Land?

Pater Manfred: Nach drei Wochen Schiffsreise kamen wir an. Wir lebten im Norden auf 2000m im subtropischen Klima und besuchten zu Fuß die Menschen. Es war so eine Art „Buschseelsorge“, wir halfen den Menschen und verkündeten so das Evangelium. Ein erfahrener Missionar half uns Neulingen. Mit der Zeit konnten wir Schulen und Krankenhäuser bauen. Ich war dort 20 Jahre als Pfarrer tätig.

VN-Heimat: Welche Religionen gibt es dort?

Pater Manfred: Zur Hälfte herrscht Animismus und Ahnenverehrung und zur anderen Hälfte sind es Katholiken und Evangelische. Der Lebensstil der Eingeborenen heißt „Finavanana“ – sie kümmern sich untereinander und man gehört gleich dazu.

VN: Heimat: Wer unterstützt Ihre Projekte?

Pater Manfred: Mein Freundeskreis und auch meine Heimatpfarre. Über die Jahre hinweg unterstützte uns großherzig die Vorarlberger Landesregierung.

VN-Heimat: Was fasziniert Sie an Madagaskar?

Pater Manfred: Die fröhlichen und sorglosen Menschen. Es gibt 18 verschiedene Stämme. besonders schloss ich den Stamm “ Tsimihety“ ins Herz. Sie sind demokratisch und haben keinen König. In Lebensgefahr war ich oft, meist durch Naturkatastrophen. Einmal wurde mir bei einem Überfall ein Finger ausgerissen.

VN-Heimat: Was veränderte sich auf Madagaskar?

Pater Manfred Marent: Ich erlebte wie das Evangelium wirkt. Die Zahl der Christen vervielfachte sich. Wir bildeten Priester und Ordensleute aus. Wir konnten viel Gutes tun.

VN-Heimat: Haben Sie Heimweh nach Österreich?

Pater Manfred: Nicht wirklich, ich bin dort zu Hause. Unsere Kirchen sind voll mit Besuchern, darunter viele Jugendliche und wir feiern lebendige Gottesdienste.

Heute überlässt der fast 80-jährige Montafoner jüngeren Glaubensbrüdern die Besuche und ist im Geländewagen unterwegs. Er ist Guardian (Leiter) und unterstützt die Missionsstation in der Hauptstadt. Der mutige Kapuziner weiß von unzähligen Abenteuer und interessanten Geschichten, die sein Leben prägten, zu berichten. „Ich danke Gott, dass er mich nach Madagaskar schickte!“, resummiert Pater Manfred, er auch „Luggi“ genannt wird, mit einem Schmunzeln.

Zur Person:

Manfred Marent

Geb. 1930 in Schruns

Missionar (Kapuziner und Priester)

Lieblingsessen: „Gsottne Erdäpfel“ und Reis

Hobbies: Lesen

Motto: Freude und Vertrauen

 

Quelle: Stemer Erika

Schruns

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