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Missbrauchsvorwürfe gegen Lokführer in Wien: Vorerst sechs Betroffene

Ein Lokführer steht unter Missbrauchsverdacht.
Ein Lokführer steht unter Missbrauchsverdacht. ©APA/ERWIN SCHERIAU (Symbolbild)
Im Fall des ÖBB-Lokführers, dem vorgeworfen wird, sexuelle Übergriffe auf minderjährige Jungen begangen zu haben, ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien aktuell in sechs Fällen. Die Taten sollen zwischen 2003 und 2021 stattgefunden haben, als die Opfer 14 bis 17 Jahre alt waren. Es wird geprüft, welche Straftatbestände aufgrund der damaligen Rechtslage zutreffen, so Behördensprecherin Judith Ziska.
Missbrauchsvorwürfe gegen Lokführer

Die Staatsanwaltschaft hat derzeit keine Hinweise auf sexuelle Handlungen durch Gewalt oder Drohungen. Betroffene berichteten bisher nicht von Gewalthandlungen. Aktuell wird nicht von Vergewaltigungen oder geschlechtlicher Nötigung ausgegangen. Fälle von sexueller Belästigung, Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung und Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses werden jedoch geprüft. Die Ermittlungen sind umfassend und rechtliche Einschätzungen können sich ändern.

Ermittlungen gegen Lokführer kamen nach Anzeige im Sommer ins Rollen

Nach APA-Informationen dürfte es zumindest sechs weitere mutmaßliche Opfer geben, die bereits ihre Bereitschaft signalisiert haben, gegen den Lokführer auszusagen. Die Ermittlungen gegen den Mann waren ins Rollen gekommen, weil ein mittlerweile erwachsener Betroffener im vergangenen Sommer gegen den ÖBB-Mitarbeiter Anzeige erstattet und Übergriffe geschildert hatte, die ihm als Jugendlichem widerfahren waren. Die ÖBB zogen den Triebfahrzeugführer nach Bekanntwerden der gegen ihn gerichteten Vorwürfe unverzüglich vom Dienst ab, ein Entlassungsverfahren wurde eingeleitet. In Kontakt zu den Betroffenen dürfte der Mann nicht über sein berufliches Setting gekommen sein, ergaben Recherchen der APA. Er lernte sie außerhalb seiner Arbeitszeit über die gemeinsame Leidenschaft für das Eisenbahnwesen kennen.

(APA/Red)

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