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"Mini-WM" in Beaver Creek im Überblick

Mit der fünften Auflage geht in Beaver Creek zum vorerst letzten Mal die "Mini-WM" mit vier Rennen an vier Tagen auf der berühmten Raubvogelpiste in Colorado in Szene. Für Raich beginnt der Winter erst

Schon im kommenden Jahr werden in Beaver Creek, wo bereits zwei Mal (1989, 1999) WM-Bewerbe stattgefunden haben, wie zuletzt 2003 wieder nur noch drei Rennen stattfinden. Das freut die Europäer, für die amerikanischen Weltcup-Veranstalter ist das aber ein Riesenproblem. “Schwierig zu finanzieren”, fürchtet Verbands-Vize Tom Kelly.

Die US-Amerikaner sind auch über den frühen Termin ihrer Rennen Ende November/Anfang Dezember höchst unglücklich und wollen weiter in den Dezember hinein. Das stößt bekanntlich auf Widerstand einiger europäischen Verbände, darunter auch der ÖSV. Mit dem Vorstoß, selbst ein zusätzliches Rennen im Dezember zu bekommen, ist der ÖSV, stets ein Gegner des “Überangebotes” in Beaver, bekanntlich aber abgeblitzt.

ÖSV-Herrenchef Toni Giger blickte den Rennen in Beaver Creek zuversichtlich entgegen. “Obwohl uns in Summe gleich vier Stockerlkandidaten verletzungsbedingt fehlen”, so der Salzburger. “Wir sind vor Beaver alle Disziplinen je einmal gefahren und haben neben dem Maier-Sieg in jedem Rennen mindestens einen vierten Platz geschafft. “Wir sind also vorne mit dabei und fahren stets auch um den Sieg mit”, ist Giger überzeugt.

Probleme gebe es derzeit vor allem aber in der Superkombination. “Da ist unsere Mannschaftsstärke derzeit eher dünn. Wir sind im Nachwuchs nicht gut bestückt mit Allroundern, die kann man nicht einfach so produzieren.”

Ein Überblick über die vier Herren-Weltcuprennen in Beaver Creek 2008:

Superkombi (Donnerstag): Das “ungeliebte Kind” ist mit dem Slalom-Start um 22.30 MEZ vor allem für die europäischen Zuschauer ein echtes Einschlafprogramm. “Elf der Top-15 des Levi-Slaloms sind am Start, ein Riesenerfolg”, verteidigte FIS-Renndirektor Günther Hujara aber den Bewerb aus Abfahrt und Slalom, der stets für Überraschungen gut ist.

 

Favorit in Beaver Creek war Bode Miller vor Ivica Kostelic und Daniel Albrecht, Österreich hoffte nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Rainer Schönfelder, Mario Scheiber usw. vor allem auf Benjamin Raich und Romed Baumann. Raich hat in der Anfangszeit der Weltcup-Superkombi dreimal gewonnen, vergangene Saison aber nicht einmal mehr einen Podestplatz geschafft.

Abfahrt (Freitag): Miller führt auch hier die Weltrangliste an. Nach dem Wetterdesaster in Lake Louise hoffen alle auf faire Bedingungen. Allerdings ist die spektakuläre Raubvogel-Piste ohnehin etwas für absolute Könner. Vorjahressieger Michael Walchhofer, in Kanada wetterbedingt nur 13., bekommt die letzte Chance, eine einjährige ÖSV-Sieglosigkeit im Königsbewerb zu verhindern. Der Salzburger war am 15. Dezember 2007 in Gröden letzter ÖSV-Abfahrtssieger. “Andere warten noch länger. Aber wir werden alles tun, um die Warterei zu beenden”, versprach Walchhofer.

Mit Andi Buder, Hans Grugger und Scheiber fehlen drei ÖSV-Asse. Hermann Maier ist nach dem Super-G-Sieg in Kanada trotz seiner “Schuhprobleme” auch in seinem “Wohnzimmer” viel zuzutrauen. “Die Top-5 sind für ihn drin”, ist ÖSV-Herrenchef Toni Giger überzeugt.

Super-G (Samstag): Für Maier gilt das gleiche wie in der Abfahrt, Österreichs “dark horse” ist aber Hannes Reichelt. Der Salzburger hat die jüngsten beiden Super-G in Beaver Creek und danach auch den Riesentorlauf in Whistler (Kanada) gewonnen und sein “Nordamerikasyndrom” erst vergangenen März mit dem Super-G-Sieg beim Finale in Bormio abgelegt.

“Ich hab diesen aggressiven Schnee schon so richtig lieb”, erklärte der Gefühlsfahrer aus Radstadt. Seit es vier Rennen in Beaver Creek gibt, hat Österreich alle Super-G gewonnen (2004 Stephan Görgl, 2005 und 2006 Reichelt).

Riesentorlauf (Sonntag): Der letzte Kraftakt auf fast 3.000 m für Allrounder wie Miller, Aksel Svindal, Albrecht, Didier Cuche oder Raich. Die Spezialisten haben klare Vorteile, Österreich fliegt rund um Mario Matt vier Fahrer extra nur für dieses Rennen ein. Ob Maier an seinem 36. Geburtstag Lust auf Riesentorlauf hat, wird sich zeigen.

 

 

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