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Millionenpleite oder nicht? - Bludenzer Ziviltechniker Zierl Consult ZT ist insolvent

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Bludenz/Feldkirch. Über den international tätigen Ziviltechniker "Zierl Consult ZT GmbH" mit Stammsitz in Bludenz wurde am Dienstag das Konkursverfahren am Landesgericht Feldkirch eröffnet. Als Grund wird der Ausfall eines Großauftrags über 2,7 Millionen Euro in Libyen angeführt.

Den Antrag auf Insolvenz stellte das Unternehmen selbst, da man zahlungsunfähig sei. Als Grund wird der Ausfall eines 2,7-Millionen-Großauftrags in Libyen angeführt, den man infolge des dortigen Bürgerkrieges unverschuldet verloren habe. Alle Bemühungen, sich außergerichtlich zu sanieren, seien fehlgeschlagen.

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Über die Höhe der Passiva liegen unterschiedliche Angaben vor. Während sie vom KSV1870, der sich auf die bei Gericht aufliegende Gläubigerliste beruft, mit rund 900.000 Euro beziffert werden, wird beim “Alpenländischen Kreditorenverband” die stolze Summe von rund 3,9 Millionen Euro genannt. Als Quelle dafür wird vom AKV die Schuldnerin selbst angegeben.

Eisenbahnstrecke in Libyen geplant

Gegenüber der Wirtschaftspresseagentur.com erklärte Andreas Mayer, Miteigentümer der Firma, dass man in Libyen einen Planungsauftrag für eine 550 Kilometer lange Eisenbahnstrecke zwischen Sirte und Bengasi erhalten habe. Auftraggeber sei die russische Eisenbahngesellschaft ZST, die ihrerseits mit dem Bau der Eisenbahnstrecke beauftragt wurde und Zierl als Planungsunternehmen engagiert habe.

Mit den Planungen habe Zierl im Herbst 2010 begonnen. “Allerdings haben wir bis heute nur wenig Geld erhalten, obwohl wir sehr umfangreiche Vorleistungen erbracht haben”, so Mayer. Die Kriegswirren, die man zu Beginn in der Region nur als vorübergehend eingestuft hatte, seien bekanntlich nach wie vor am Laufen. Dadurch sei der Auftrag zum Stillstand gekommen. Wie es weitergehe, sei völlig offen, so Mayer.

Fünf Standorte in Europa

Das 2007 gegründete Unternehmen ist neben dem Hauptsitz in Bludenz europaweit an vier weiteren Standorten vertreten. Die Büros befinden sich in Wien, Ravensburg (D), Athen (GR) und Rennes (F). Insgesamt an den fünf Standorten 19 Mitarbeiter beschäftigt. Eine Prognose über den weiteren Verlauf der Pleite lässt sich derzeit noch nicht treffen, jetzt der Insolvenzverwalter ist am Zug. (red)

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