Millionen-Schaden: Unwetter in Österreich sorgen für Brände, Überschwemmungen und Ernteverluste

In Wörgl (Bezirk Kufstein) schlug ein Blitz in ein Einfamilienhaus ein, das Feuer an der Fassade breitete sich bis auf das Dach aus. In Kössen (Bezirk Kitzbühel) geriet ein Heustadel auf freiem Feld in Brand. Verletzt wurde niemand. Der Unwetter-Gesamtschaden in der Landwirtschaft österreichweit betrug neun Millionen Euro.
Brände in Tirol
Durch den Blitzeinschlag in das Fertigteilhaus in Wörgl fing zunächst die Fassade im unteren Bereich Feuer. Es breitete sich jedoch an der Fassade entlang nach oben bis unters Dach rasch aus. Nach rund eineinhalb Stunden brachte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle und unterstützte bei der Abdichtung der Außenwand und des Daches, berichtete die Polizei. Das genaue Ausmaß des Schadens war vorerst unklar.
Der Blitzeinschlag in den Stadel in Kössen entzündete Teile der Dachkonstruktion. Im Dach entstand ein Loch von einem Quadratmeter. Der Brand wurde von der Feuerwehr rasch gelöscht.
150 Feuerwehreinsätze in Tirol, 80 in Niederösterreich
Bis zum Abend hatte es in Tirol laut Leitstelle rund 150 Feuerwehreinsätze gegeben. Die Einsatzkräfte mussten lokal vor allem wegen umgestürzter Bäume und Wasserschäden ausrücken. Flächendeckende Schäden größeren Ausmaßes blieben aus.
In Niederösterreich verzeichneten die Feuerwehren am Donnerstag laut Klaus Stebal vom Landeskommando rund 80 Unwetter-Einsätze. Stark betroffen waren demnach die Bezirke Horn, Zwettl, Gmünd, Krems und Waidhofen an der Thaya. Dort lag der Einsatzschwerpunkt in und um Groß-Siegharts, wo es nach Angaben des Bezirkskommandos umgestürzte Bäume und überflutete Keller gab. Bei einem Fabriksgebäude wurden zudem Teile des Daches abgedeckt. 164 Feuerwehrleute rückten im Bezirk aus.
Das Festival Woodstock der Blasmusik in Ort im Innkreis in Oberösterreich, dessen Gelände am Donnerstag evakuiert worden war, ist unterdessen glimpflich davongekommen: Die Gewitterfronten hätten das Gebiet nur gestreift, so die Veranstalter. Das Campinggelände wurde mittlerweile freigegeben, auch die Anreise kann wieder wie geplant erfolgen.
Neun Millionen-Schaden in Landwirtschaft
Die Österreichische Hagelversicherung bezifferte indes den landwirtschaftlichen Gesamtschaden der Unwetter vom Donnerstag mit neun Millionen Euro. Hauptsächlich betroffen waren Tirol und die Steiermark, lokal auch Niederösterreich, hieß es. Massive Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern sorgten für "gravierende Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen". In Mitleidenschaft gezogen wurden neben Acker- und Grünlandflächen auch Obst- und Baumschulen, Christbaumkulturen sowie Gemüseanbaugebiete.
(APA)