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Milch für die Gesundheit unbedenklich

Den Konsum von Milchprodukten kann man aus gesundheitlichem Standpunkt empfehlen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universitäten Wageningen und Harvard im "American Journal of Clinical Nutrition".

Sie nahmen siebzehn Studien aus Europa, den USA und Japan unter die Lupe, die 2010 in namhaften Fachjournalen publiziert wurden. Entgegen mancher Vermutungen stellte ihre Analyse keinen Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Herzerkrankungen, Gehirnschlag oder Sterblichkeit fest.

Kalzium hilft beim Abnehmen

So ist etwa das Ergebnis von 21 Studien in den USA bei insgesamt 350.000 Menschen, dass die Einnahme von gesättigten Fettsäuren der Milch allein noch nicht das Risiko für koronare Herzerkrankungen oder Herz-Kreislaufprobleme erhöht. Ähnlich besagt eine 16-Jahres-Studie aus Australien, dass Erwachsene, die besonders fetthältige Milchprodukte zu sich nehmen, ein um 69 Prozent geringeres Risiko eines kardio-vaskulären Todes haben. Die Einnahme von Milchprodukten allgemein hängt laut dieser Studie zudem nicht mit erhöhter Sterblichkeit zusammen.

Weitere der angeführten Untersuchungen konzentrieren sich auf den Milch-Inhaltsstoff Kalzium. Einer schwedischen Erhebung zufolge sinkt die Sterblichkeit durch Herzerkrankungen und Krebs durch die tägliche Einnahme von mehr Kalzium als dies derzeitige Richtlinien vorschlagen. Wer zu Abnehm-Zwecken eine Diät macht und dabei zu wenig Kalzium zu sich nimmt, hat viel eher Hunger und bricht die Kur ab, besagt eine dänische Studie. Israelische Forscher ergänzen dies um den Nachweis, dass Übergewichtige mit hohem Verzehr von Kalzium aus der Milch in zwei Jahren um 38 Prozent mehr Gewicht verlieren als solche mit niedrigem.

Wichtigste Funktion ist Osteoporose-Vorsorge

Ernährungsexperten und Diätologen raten zur Einnahme von zwei bis drei Milchprodukten pro Tag. “Dazu zählen allerdings auch Käse, Joghurt oder Milch im Kaffee”, betont Alexandra Hofer von der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung. Wichtig sei Milch aus Ernährungssicht vor allem aufgrund des Kalziumgehalts für die Osteoporose-Prävention. “Sinnvoll ist allerdings, fettarmen Milchprodukten den Vorrang zu geben – etwa bei Joghurt, Schlagobers, Rahm oder auch Backwaren, die häufig Milch enthalten”, so Hofer.

Ein Wehrmutstropfen ist allerdings die Tatsache, dass Milch ebenso wie Fleisch eine ungünstige Klimabilanz aufweist . Zudem haben viele Menschen eine Lactose-Intoleranz – in Österreich jeder Fünfte, in südeuropäischen oder asiatischen Ländern sogar der Großteil der Bevölkerung. “Der Milchkonsum sollte auf den jeweiligen Personentyp abgestimmt sein. Doch auch bei Intoleranz ist zu überlegen, ob man nicht zumindest Käse zu sich nimmt statt ganz auf Milchprodukte zu verzichten”, so der Standpunkt Hofers.

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