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Migrare oder „Woher kommst du“?

Was bringen Zuwanderer mit? „Respekt, Ehrlichkeit, Arm und Reich - eben wie wir.“
Was bringen Zuwanderer mit? „Respekt, Ehrlichkeit, Arm und Reich - eben wie wir.“ ©Elke Kager Meyer
Nenzinger Mittelschüler setzten sich mit dem Thema Migration, aber auch mit den eigenen Wurzeln auseinander
Migrare

Auf die Frage, wessen Stammbaum denn in der Eltern- und Großelterngeneration keine Zuwanderer aus anderen österreichischen Bundesländern oder anderen Nationen aufweist, hebt lediglich einer der Schüler der 4a-Klasse der Mittelschule Nenzing spontan die Hand. Zuwanderung spielte auch in unseren Kreisen seit jeher eine große Rolle spielte. Unter dem Titel „Migrare“ griffen die Jugendlichen gemeinsam mit Regisseurin Brigitte das Thema auf und stellten fest, wer welche Wurzeln hat. „Von unseren 314 Schülerinnen und Schülern haben 80 nicht Deutsch als Muttersprache, 77 von ihnen sprechen die Sprache aber fließend“, berichtet Direktor Heinz Tinkhauser aus der Statistik. Es sei dies eine markante Erhöhung gegenüber den Vorjahren.

Sammeln und erarbeiten

Grundlage für das Theaterstück „Migrare“ bildete der Besuch der Ausstellung zum Thema Sammeln in der Artenne – dort wurde auch aufgezeigt, wie die Kultur der Migranten auch die der Einheimischen prägt. Gemeinsam mit Brigitte Walk in Folge die Szenen erarbeitet und Dank Unterstützung durch Sabine Oggertschnig, Ferdinand Gstrein und Petra Künzler-Staudinger das Stück bühnenreif ausgearbeitet. „Es macht extrem viel Spaß, mit Jugendlichen in diesem Alter zu arbeiten“, schwärmt Brigitte Walk. „Ihre Entwicklung ist voll im Gange und sie sind sehr offen gegenüber anderen Kulturen.“ Außerdem erachtet es die Regisseurin als wichtig, dass sich die Kids ihren eigenen Wurzeln bewusst sind. Entstanden ist eine tolle Aufführung, faszinierend dabei auch das einfache, aussagekräftige Bühnenbild. Begeistert zeigten sich bei den beiden Aufführungen nicht nur Eltern, Großeltern und Mitschüler, speziell begrüßt werden konnten auch Barbara Neyer und Barbara Motter von der Vorarlberger Landesregierung. Das Theater „Migrare“ wurde vom Projekt „Double-Check“ des Landes gefördert, ebenfalls vom Vorarlberger Kulturservice, der Marktgemeinde sowie dem Elternverein der Mittelschule. 

Umfrage: Was war das Schöne am Theaterprojekt?

Ich habe es von Anfang an gut gefunden, das Thema Zuwanderung anzusprechen, gerade, weil es uns ja alle betrifft. Wir durften sehr viel mitgestalten und haben einzelne Szenen des Theaterstücks auch weitgehend selbst geschrieben.

Michelle Noventa

 

Mein erster Gedanke war, dass mir ein anderes Thema für das Theaterprojekt lieber gewesen wäre, das hat sich dann aber schnell verändert. Man hat sich mit dem Thema beschäftigt und ist auch mit Eltern und Großeltern darüber ins Gespräch gekommen.

Lea Beck

 

In den Nachrichten ist das Thema Flucht sehr präsent, durch unser Theater haben wir uns von einer anderen Seite damit beschäftigt. Es gab kaum jemand aus der Klasse, dessen Eltern oder Großeltern nicht aus einem anderen Land herzgezogen sind.

Pascal Stoß

 

Ich bin zwar schon in Nenzing geboren worden, meine Großeltern stammen jedoch aus Kroatien. Wir haben nach wie vor eine sehr enge Verbindung dorthin. Ich bin auch zweisprachig aufgewachsen und empfinde es als bereichernd, von beiden Kulturen zu profitieren.

Antonio Nikic

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