Microsoft-Chefanwalt Brad Smith sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch, die Resonanz der Wettbewerbshüter auf die jüngst übergebenen, technischen Daten sei ermutigend. Die Aussichten stünden daher nicht schlecht, das Kapitel bis Ende Juli schließen und die Beziehungen zur EU-Kommission wieder auf ein normales Niveau bringen zu können. Gleichzeitig kündigte Smith an, der weltgrößte Softwarekonzern werde gegen die jüngst verhängte Geldstrafe von 280,5 Millionen Euro Rechtsmittel einlegen.
Die Kommission der Europäischen Union hatte zuvor im Dauerstreit mit Microsoft erneut ein Zwangsgeld verhängt, weil das Unternehmen nach Ansicht der EU mehr als zwei Jahre alte Auflagen nicht befolgt hatte. Zugleich drohte die Kommission in Brüssel für die Zukunft noch höhere Strafen an. Entgegen der EU-Entscheidung vom März 2004 habe Microsoft anderen Software-Herstellern keine vollständigen Informationen geliefert, damit diese ihre Serverprogramme problemlos mit Microsoft-Betriebssystemen verbinden können. Die neue Strafe wurde zusätzlich zu dem Bußgeld von knapp 500 Millionen Euro verhängt, die die EU-Kommission bereits vor zwei Jahren beschlossen hatte, weil Microsoft seine marktbeherrschende Stellung missbrauche.