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Microsoft greift tief in die Tasche

Microsoft greift für den Angriff auf Suchmaschinen-Marktführer Google noch tiefer in die Tasche. Die Ausgaben für das Online-Anzeigengeschäft werden um 60 % auf 1,6 Mrd. Dollar aufgestockt.

Dies kündigte Microsoft- Chef Steve Ballmer am Donnerstag (Ortszeit) in Redmond an. Davon gehen allein 1,1 Mrd. Dollar in Forschung und Entwicklung.

Microsoft sei in dem Markt für Online-Suche sehr ernsthaft engagiert, sagte Ballmer. „Nur zwei bis drei Unternehmen können wirklich die Infrastruktur liefern, die mit den Anforderungen der Konsumenten und Anzeigenkunden Schritt halten kann.“ Derzeit dominiert der weltgrößte Suchmaschinenbetreiber Google diesen Markt mit Abstand. Allein in den USA laufen nach Angaben von Nielsen NetRating 49 Prozent aller Suchanfragen über Google. Microsofts MSN Search rangiert derzeit mit 10,9 Prozent an dritter Stelle, noch hinter Yahoo mit 22,5 Prozent der Suchanfragen.

Zudem will Microsoft ein bisher noch weitgehend unerschlossenes Geschäftsgebiet besetzen – Werbung in Videospielen. Dazu übernimmt der weltgrößte Softwarekonzern die darauf spezialisierte Firma Massive, bestätigte der für die Spielekonsole Xbox zuständige Microsoft-Manager Robbie Bach. Die in New York ansässige Firma mit derzeit rund 80 Mitarbeitern Verträge unter anderem mit führenden Spiele-Publishern wie THQ und Konami.

Für Anzeigenkunden sei es derzeit sehr schwer, die lukrative Zielgruppe der männlichen 18- bis 34-Jährigen anzusprechen, da diese immer weniger am Fernseher als vor Computerspielen säßen, argumentierte Microsoft-Managerin Joanne Bradford. Der Markt für Anzeigen in Computer- und Videospielen dürfte von 56 Mio. Dollar im vergangenen Jahr bis 2010 auf 732 Mio. Dollar anwachsen, schätzt Mike Goodman, Analyst der Yankee Group Research in Boston.

Speziell für Werbetreibende hatte Microsoft am Donnerstag sein neues „AdCenter“ nach Frankreich und Singapur auch in den USA an den Start gebracht. Damit sollen Anzeigenkunden ihre Werbelinks noch gezielter als bei Google auf den Trefferlisten von Suchenden platzieren können. So soll es mit dem „AdCenter“ erstmals auch möglich sein, Zielgruppen nach Alter, Geschlecht und Einkommen zu identifizieren und anzusprechen.

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