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Metaller-KV: Maco bietet 7 Prozent Lohnplus bei Streikverzicht

Die Firma Marco bietet ihren Mitarbeitern ein Lohnplus von 7 Prozent an, wenn sie auf einen Streik verzichten.
Die Firma Marco bietet ihren Mitarbeitern ein Lohnplus von 7 Prozent an, wenn sie auf einen Streik verzichten. ©APA/FOTOKERSCHI.AT/SIMON BRANDSTÄTTER (Sujet)
Die Firma Maco bietet den Arbeitnehmern sieben Prozent mehr Lohn an, wenn sie auf Streiks verzichten.
Am Montag will man sich wieder zusammensetzen

Im Arbeitskonflikt um den Kollektivvertrag (KV) 2024 für die Metaller hat der Salzburger Beschlägehersteller Maco mit einem ungewöhnlichen Vorschlag die Initiative ergriffen: Er bietet eine Lohnerhöhung von sieben Prozent an, wenn die Mitarbeiter auf Streiks verzichten - gültig bis zu einer KV-Einigung, dann gelte der ausverhandelte Anstieg der Löhne und Gehälter.

Metaller-KV: Maco bietet 7 Prozent Lohnplus bei Streikverzicht

Maco-Geschäftsführer Guido Felix betonte gegenüber dem Ö1-Morgenjournal, dass ein Streik allen schade und man daher in Vorleistung gehe. Sollte der KV-Abschluss der Metaller unter den sieben Prozent liegen, könnten die Mitarbeiter das Geld behalten. Der KV 2024 gilt bei einer Einigung rückwirkend mit 1. November 2023, voraussichtlich für ein Jahr. Die Arbeitgeber hätten zwar gerne einen längeren Durchrechnungszeitraum, das lehnen die Gewerkschaften allerdings ab.

Arbeitszeit der Mitarbeiter auf Vier-Tage-Woche umgestellt

Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, war Maco im Juli aufgrund eines Auftragsrückganges in Kurzarbeit gegangen. Die Arbeitszeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Produktion wurde auf eine Vier-Tage-Woche umgestellt. 30,8 Stunden für 92,5 Prozent vom Gehalt gab es für 95 Prozent der Produktionsbelegschaft, die per Einzelvertrag dem Vorhaben der Geschäftsleitung freiwillig zustimmten. Verträge mit Leiharbeitern wurden damals aufgelöst. Am Donnerstag teilte das Unternehmen mit, dass dieses Kurzarbeitsmodell mit 1. November ausgelaufen sei und man in den Vollbetrieb zurückkehre. "Wir profitieren vom Herbstaufschwung im Baubereich", sagte Maco-Geschäftsführer Guido Felix.

Streik bei Marco

Am gestrigen Donnerstag wurde dann bei Marco gestreikt. "Es war eine überwältigende Anzahl und das unmoralische Angebot wurde nicht angenommen", sagte Daniel Mühlberger, Landesgeschäftsführer der PRO-GE Salzburg, zur "SN". Die Streiks in der Metallindustrie laufen seit Dienstag, nachdem am Montagabend die sechste Verhandlungsrunde für den KV 2024 gescheitert war. Am kommenden Montag geht es in der Wirtschaftskammer in Wien in die siebente Runde. Im Handel ist gestern die dritte KV-Gesprächsrunde erfolglos zu Ende gegangen.

Bäcker schlossen mit 9,7 Prozent Gehaltsplus ab

Zuletzt haben die Bäcker bei 9,7 Prozent Lohn- und Gehaltsplus abgeschlossen. Einen Richtwert lieferte wiederum im Sommer die Bundesregierung, die den Pensionisten eine Erhöhung von ebenfalls 9,7 Prozent gewährte. Und auch in der Frühjahrslohnrunde bewegten sich die meisten Abschlüsse bei rund zehn Prozent. So schloss die Elektroindustrie bei 9,9 Prozent ab, die Papierindustrie bei 9,8 bis 10 Prozent. Die rollierende Inflation lag im Frühjahr bei 9,5 Prozent, im Herbst waren es 9,6 Prozent.

(APA/Red)

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