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Metaller-KV - Gewerkschaften schließen Reallohnverlust aus

Gewerkschaft pocht weiterhin auf Abgeltung der Jahresinflation von 9,6 Prozent
Gewerkschaft pocht weiterhin auf Abgeltung der Jahresinflation von 9,6 Prozent ©APA
Am Donnerstag gehen die Verhandlungen für den Kollektivvertrag in der Metalltechnischen Industrie in die 4. Runde.
Notfalls bis zum Streik
Abstimmungen über "Kampfmaßnahmen"

Beim letzten Treffen der Sozialpartner vor zwei Wochen war die Stimmung bereits so schlecht, dass nach wenigen Stunden die Gespräche unterbrochen wurden.

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Kampfmaßnahmen vorbereitet

Für die kommende Runde stellten die Chefverhandler der Gewerkschaften, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) bereits heute klar: "Wir werden einen Reallohnverlust nicht akzeptieren."

Die beiden Gewerkschafter geben die Marschroute vor: "Kommt es am 2. November zu keiner Einigung, werden die Betriebsversammlungen ab 6. November wieder aufgenommen und gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen eingeleitet." Binder und Dürtscher sehen eine breite Unterstützung durch die Beschäftigten in der gesamten Metallindustrie. Bei den vorige Woche stattgefundenen 466 Betriebsversammlungen habe es eine Rekordbeteiligung gegeben. "Jetzt wird es ernst. Die Beschäftigten sind bereit, für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen zu kämpfen", sagen Binder (PRO-GE) und Dürtscher (GPA).

Unmut über Angebot der Arbeitgeber

Eines ist für Binder und Dürtscher sicher: Die Verantwortung für drohende Streiks würden die Arbeitgeber tragen. "Die Beteiligung ist riesig, der Zuspruch für die Gewerkschaften gewaltig, der Unmut über das respektlose Angebot der Arbeitgeber groß", hieß es in einer Aussendung. Basis der Verhandlungen sei weiterhin eine Jahresinflation von 9,6 Prozent und die Gewerkschaftsforderung nach 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt.

Arbeitgeber warnen vor Arbeitsplatzverlusten

Die Arbeitgeber bieten eine Erhöhung von 2,5 Prozent und einen Einmalbetrag von 1.050 Euro an. "Die Realität ist: Wir können uns einen zu hohen Abschluss nicht leisten", so Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI). Er warnte zuletzt: "In etlichen Unternehmen werden bereits Berechnungen angestellt, wie viele Arbeitsplätze aufgrund der Gewerkschaftsforderungen gefährdet sind."

Die Gewerkschaften wiederum haben mehrfach verkündet, dass für sie Einmalzahlungen nur das "Schnittlauch am Butterbrot" sind. Zuletzt wurde PRO-GE-Chef Binder vor Arbeitnehmern noch deutlicher: "Mit die Einmalzahlungen können's scheißen gehen."

(APA)

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