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Metaller-KV: Durchbruch an unüblichem Verhandlungsort?

Metaller-KV: Rainer Wimmer fungiert als Verhandlungsführer.
Metaller-KV: Rainer Wimmer fungiert als Verhandlungsführer. ©APA/HERBERT NEUBAUER (Symbolbild)
Die fünfte Verhandlungsrunde zum Metaller-Kollektivvertrag 2022 geht nach dreitägigen Warnstreiks ab Samstag über die Bühne. Die Verhandlungen finden in einem Gasthof in Eugendorf in Salzburg statt, was unüblich ist. Denn normalerweise werden sie in der Wirtschaftskammer in Wien abgehalten.
2. Tag der Warnstreiks
Plan zu Warnstreiks

Start ist um 13.00 Uhr. Die Arbeitnehmer propagierten heute die Wiederaufnahme der Verhandlungen als ihrerseits erzielten Etappensieg.

Ausblick auf Verhandlung zu Metaller-KV

Die Arbeitgeber unter Obmann Christian Knill wiederum meinten, mit "mit gutem Willen" sei morgen "ein fairer Abschluss" möglich. Wobei sich die Sozialpartner schon etwas angenähert haben. Zu Beginn der Gespräche Ende September forderten die Arbeitnehmer ein Plus von 4,5 Prozent auf Löhne und Gehälter sowie eine deutliche Anhebung bei den Lehrlingsentschädigungen und den Schichtzulagen, die Arbeitgeber boten 2,2 Prozent. Nunmehr liegt das Angebot von 2,75 Prozent Erhöhung der KV- und IST-Löhne und Gehälter sowie ein Plus bei Lehrlingsentgelten und Schichtzulagen am Tisch, unterm Strich würden die Mitarbeiter damit 3,2 Prozent mehr am Konto haben, so die Arbeitgeber.

Dass es diesmal weit länger dauern wird bis sich die Sozialpartner einig sind - im Vorjahr war es nur eine Gesprächsrunde - war bereits im Vorfeld klar. Die derzeit hohe Inflation von zuletzt 3,3 Prozent, einem Zehnjahreshoch für September, macht eine Einigung schwierig, denn traditionell wird die Teuerungsrate der vergangenen zwölf Monate herangezogen, diese lag bei 1,89 Prozent. Dies als Verhandlungsbasis ist aber den Arbeitnehmervertretern von PRO-GE und GPA deutlich zu wenig.

Metaller-KV: Laut Gewerkschaft rund 350 Warnstreiks

Die Gewerkschafter berichten heute von rund 350 Warnstreiks in dieser Woche. "Eines der Streikziele - nämlich die Rückkehr der Arbeitgeber an den Verhandlungstisch - wurde somit erreicht", so die Verhandlungsführer Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). "Die Arbeitgeber sind nun am Zug und müssen ein abschlussfähiges Angebot unterbreiten. Sollte es bei der Verhandlung keine Einigung geben, werden die Streiks kommende Woche ausgeweitet", betonten die Gewerkschafter heute.

Schützenhilfe für die Arbeitnehmervertreter kam am Freitag von der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich. Nach zwei mageren Jahren müsse der Wirtschaftsaufschwung zu einem "kräftigen Plus" bei Löhnen und Gehältern führen, so AKOÖ-Präsident Johann Kalliauer. "Im Vergleich zum Vorkrisenniveau im ersten Halbjahr 2019 ist das mittlere Brutto-Einkommen in Oberösterreich insgesamt real - preisbereinigt - nur um rund zwei Prozent höher. Auch wenn stabilisierende Maßnahmen wie die Corona-Kurzarbeit Entgeltverluste begrenzen konnten, sind die mittleren Einkommen in einzelnen Branchen, etwa im Kraftwagenbau (- 3,4 Prozent), beträchtlich zurückgegangen", rechnete er in einer Aussendung vor.

(APA/Red)

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