Menschlichkeit in der Pflege

Der Primar der Abteilung Urologie, Primar Alfred Hobisch, referierte heuer zu Beginn des Abends über die Wichtigkeit menschlicher Zuwendung im medizinischen Alltag. „Wir sind nicht nur Organmechaniker“, betonte Hobisch dabei humorvoll. 14.000 Patienten werden jährlich an dieser Abteilung behandelt, größte Priorität habe dabei das Bestreben, eine „medizinische Top-Qualität zu bieten, ohne dabei auf die menschliche Komponente zu vergessen“.
Das Problem dabei sei, dass in der Praxis der Patient in einem Krankenhaus immer zu viel Zeit habe, das Pflegepersonal hingegen immer zu wenig. Angst lähmt Das Thema Sterben werde in der Praxis allzu oft verdrängt, weil viele Menschen denken, sich selbst vor den eigenen Gedanken und Gefühlen schützen zu müssen. Angst ist dabei ein sehr präsentes Thema, auf das sehr viele Verhaltensweisen – wie etwa Aggression oder Verzweiflung – zurückzuführen sind. Auch bei schlechten Diagnosen sei ein Arzt gefordert, ehrlich zu sein, aber auch keine falschen Hoffnungen und Ängste zu schüren.
„Das heißt in der Praxis auch, den Patienten nicht zu früh über sein Krankheitsbild zu informieren, sondern die definitive Diagnose abzuwarten.“ Mit Sätzen, wie „s´wird scho wieder“ sei niemandem geholfen, unehrlich zu sein ein absolutes „No“. Wichtig sei für die behandelnden Ärzte auch, das Ohr beim Patienten zu haben. „Ab und zu empfinden wir etwas als furchtbar, was die Patienten als gar nicht so schlimm erachten. Ab und zu ist es umgekehrt.“ Und schließlich gelte es für Pflegende auch, auf sich selbst zu achten: „Nur zufriedene Helfer sind gute Helfer. Man muss sich auch um die eigene Seele kümmern, wenn man anderen Menschen helfen will.“
14.500 Stunden im Einsatz für pflegebedürftige Menschen
Es ist mit einer der größten Vereine im Ort: 968 Mitgliedsfamilien bilden gemeinsam den Krankenpflegeverein der Marktgemeinde Nenzing. Von einem aktiven Vereinsjahr konnte Obmann Frank Stecher bei der Jahreshauptversammlung berichten. 133 Patientinnen und Patienten wurden von Pflegedienstleiterin Claudia Tiefenthaler und ihrem Team betreut. 8.253 Einsatzstunden bedeuten eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von über 1.000 Einsatzstunden. Eine stolze Bilanz kann auch der Mobile Hilfsdienst aufweisen: 37 Helferinnen unterstützten insgesamt 56 Frauen und Männer in ihrem Alltag. Wie seit vielen Jahren durfte sich der Krankenpflegeverein Nenzing auch heuer über die Unterstützung der „Badaila Kicker“ freuen – Frank Stecher bedankte sich bei Badaila-Obmann Ernst Gassner sowie Vize Stefan Graß nochmals über den Scheck in Höhe von 5.092,15 Euro.
Die Jahreshauptversammlung bot auch Anlass, um ein besonders verdientes Mitglied auszuzeichnen: Ehrenobmann Werner Schallert ist seit insgesamt 35 Jahren im Verein aktiv. Eine Ehrung gab es auch auf Seiten der Mitarbeiterinnen: Christine Monschein ist seit 20 Jahren um das Wohl der pflegebedürftigen Nenzingerinnen und Nenzinger bemüht.