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Melzer im zehnten Anlauf im Wien-Halbfinale

Jürgen Melzer erreichte das Halbfinale der BA-Trophy
Jürgen Melzer erreichte das Halbfinale der BA-Trophy ©APA
Jürgen Melzer ist am Freitagabend mit einer ausgezeichneten Leistung erstmals ins Halbfinale der Bank-Austria-Trophy eingezogen. Der Niederösterreicher nahm es mit Humor: "Ich bin vielleicht gar nicht so ein schlechter Tennisspieler wie manche glauben."

Der 28-jährige Niederösterreicher fegte am Freitag den als Nummer zwei gesetzten Tschechen Radek Stepanek in nur 61 Minuten überraschend glatt mit 6:2,6:2 vom Court und trifft nun am Samstag (15.00 Uhr) entweder auf den Serben Janko Tipsarevic.

“Ich habe zehn Jahre gebraucht, dass ich da ins Semifinale komme und ich habe es endlich geschafft und bin sehr froh darüber, vor allem mit der Leistung”, war Melzer von seinem vierten Wien-Viertelfinale angetan. Österreichs Nummer 1 und Nummer 35 der Welt machte auf dem Center Court vor fast 7.000 Zuschauern mit der Nummer 14 der Welt beinahe was er wollte.

Die Erklärung für diese Überlegenheit war eine simple: “Dass ich vielleicht gar nicht so ein schlechter Tennisspieler bin wie manche glauben. Sein Spiel kommt mir sehr entgegen, ich habe sehr gut serviert und ich habe – wie vorher besprochen – den Ball in verschiedenen Höhen auf seine Vorhand gebracht und war auch mental vom ersten bis zum letzten Punkt voll da.”

Dabei hatte die Wien-Woche noch vor seinem ersten Einsatz mit einer Ernüchterung begonnen. Probleme an der rechten Ferse ließen ihn nach Hallein zu Mohamed Khalifa reisen, mittlerweile hat er die Verletzung recht gut im Griff. “Wenn ich so spiele, kann ich damit leben, wenn es ein bisserl wehtut. Bei manchen Bewegungen gibt es einen Stich, aber wie man sieht, behindert es mich nicht.”

Besonders freut ihn seine Hochform freilich auch für das heimische Publikum. “Es ist einfach schön, dass mich die Leute in Österreich so spielen sehen. “Wenn es einigermaßen gut läuft, könnte ich sogar am Sonntag hier dabei sein.” Für Melzer ist es das dritte Halbfinale auf der ATP-Tour in diesem Jahr nach Umag und Bangkok. Im Vorjahr war er in der Wiener Stadthalle bereits im Viertelfinale ausgeschieden.

Noch nicht festlegen wollte sich Melzer, ob er kommende Woche bei seinem eigentlich letzten geplanten Saisonturnier in Basel antritt. “Die Gesundheit geht vor. Ich werde das sehr gut überlegen. Im Moment möchte ich mich auf dieses Turnier konzentrieren.”

Aber natürlich hat Melzer nun Lunte gerochen. “Natürlich möchte ich noch einen Schritt weiter gehen”, so Melzer, der auch am Freitag von Freundin Mirna Jukic und auch deren Bruder Dinko, sowie seiner früheren Klassenkollegin Claudia Heill angefeuert wurde. Das Erreichen des Semifinales sei für ihn als Person, als Spieler sehr wichtig. “Ich hoffe, dass ich morgen nochmals so eine Leistung bringen kann.”

Mit großer Freude hat freilich auch Neo-Turnierdirektor Herwig Straka den Erfolg Melzers zur Kenntnis genommen. “Er konnte frei von der Leber spielen, das war eine Superleistung. Wenn er so weiter spielt, hat er auch Chancen, ins Finale zu kommen. Wir mussten heute auch den obersten Rang aufsperren”, stellte der Steirer zufrieden fest. Durchaus möglich, dass auch die restlichen 1.000 bis 2.000 Tickets am Samstag noch an den Mann gebracht werden. Melzers Chance auf den zweiten Wien-Titel eines Österreichers nach Horst Skoff (1988) lebt jedenfalls.

Tipsarevic schätzte die Chancen gegen Melzer mit 50:50 ein. “Er sieht gegen mich sicher eine Chance, ins Endspiel zu kommen, aber ich auch. Er ist vielleicht leichter Favorit wegen des Publikums im Rücken, aber wir beide mögen diesen Belag hier.”

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