Das Geldhaus will für Anlegervergleiche somit mehr als 18 Mio. Euro springen lassen. Am 3. August hatte das Institut entsprechende Einigungen mit der Arbeiterkammer (AK) und einer Grazer Anwaltskanzlei bekanntgegeben, die 5.000 bzw. rund 500 Kleinanleger betreffen.
Dem Vernehmen nach pocht die Meinl Bank darauf, dass sich auch die MEL-Nachfolgefirma Atrium an den Vergleichszahlungen beteiligt. Erste Gespräche sollen schon stattgefunden haben.
Atrium hat vergangene Woche mit einer Milliardenklage gegen Julius Meinl V. und frühere MEL-Manager für Aufsehen gesorgt. Mit der in London eingebrachten Schadenersatzklage will Atrium an das Privatvermögen von Julius Meinl. Dem Banker und Multimillionär wird vorgeworfen, “Anstifter” der umstrittenen Zertifikatsrückkäufe bei der MEL im Sommer 2007 gewesen zu sein, infolgedessen es zum dramatischen Kurscrash kam. Die Bank hat die Vorwürfe als “absurd” zurückgewiesen, es gilt die Unschuldsvermutung. Atrium indes befindet sich selbst unter Druck. Vor rund vier Wochen hat nämlich die Wiener Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen die Jersey-Gesellschaft eröffnet.