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Mehrere Staaten bringen ihre Bürger aus der Ukraine in Sicherheit

Auf dem israelischen Flughafen Ben Gurion werden Israelis empfangen, denen die sichere Ausreise aus der Ukraine gelungen ist
Auf dem israelischen Flughafen Ben Gurion werden Israelis empfangen, denen die sichere Ausreise aus der Ukraine gelungen ist ©REUTERS
Wegen der Kriegszustände in der Ukraine versuchen aktuell mehrere Staaten, ihre Staatsangehörigen aus dem Land zu holen. China begann am Montag, seine Bürger zu evakuieren, Israel und Italien ebenfalls.
130 Österreicher noch in der Ukraine

Auch Israel holte Landsleute aus der Ukraine, ein Evakuierungsflug aus Rumänien landete am Dienstag in Tel Aviv. Italien evakuierte seine Botschaft. Die österreichische Botschaft in Kiew bleibt weiter offen, auch wenn die meisten Mitarbeiter in Mukatschewo im Westen der Ukraine sind, so das Außenministerium am Dienstag.

130 Österreicher noch in der Ukraine

Nach wie vor halten sich laut Information des Außenministeriums rund 130 Österreicher in der Ukraine auf, wobei laufend Leute das Land verlassen würden, während sie weitere Auslandsösterreicher bei der Botschaft melden. Rund 45 davon halten sich im Großraum Kiew aus. Von vier Personen weiß das Außenministerium, dass sie sich dazu entschlossen hätten, die Stadt zu verlassen. Die Botschaft sei rund um die Uhr erreichbar und unterstütze die Österreicher mit Informationen, heiß es. Wo es die Sicherheitslage erlaubt, also vor allem im Westen der Ukraine, rät das Außenministerium weiter allen Österreichern das Land dringend zu verlassen.

Ausreise aus der Ukraine derzeit nur über Land

Am Dienstag traf auf dem Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv ein israelischer Evakuierungsflug aus Rumänien ein, wie AFP-Journalisten berichteten. Wegen der Sperrung des ukrainischen Luftraums für zivile Flugzeuge ist die Ausreise aus der Ukraine derzeit nur über Land möglich. Wie viele Passagiere sich an Bord der Israir-Maschine befanden, war zunächst unklar. Außenminister Jair Lapid hatte am Montag mitgeteilt, dass die Regierung seit Beginn der russischen Offensive am Donnerstag 4000 Israelis bei der Ausreise aus der Ukraine in andere Länder geholfen habe. Ein Israeli wurde nach Ministeriumsangaben beim Versuch, in die Republik Moldau zu fliehen, in der Ukraine getötet.

China bringt Studenten in Sicherheit

China brachte am Montag rund 600 chinesische Studenten aus Kiew und der südlichen Hafenstadt Odessa, berichtete die staatliche Zeitung "Global Times" unter Berufung auf die chinesische Botschaft in der ukrainischen Hauptstadt. Dem Bericht zufolge reisten sie mit einem Bus in die benachbarte Republik Moldau. Die sechsstündige Reise sei "sicher und reibungslos" verlaufen, wurde einer der Evakuierten zitiert. Weitere 1.000 chinesische Staatsangehörige sollen dem Bericht zufolge die Ukraine am Dienstag in Richtung Polen und Slowakei verlassen.

Nach Angaben Chinas halten sich rund 6.000 chinesische Staatsbürger in der Ukraine auf, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Die chinesische Botschaft in Kiew forderte Ausreisewillige zunächst auf, eine chinesische Flagge an ihren Fahrzeugen zu befestigen, änderte aber ihren Kurs angesichts von Gerüchten in Online-Netzwerken, wonach die Ukrainer zunehmend feindselig gegenüber chinesischen Bürgern seien.

Verhandlungen: China appellierte an Russland und Ukraine

China rief Staatsmedien zufolge Russland und die Ukraine auf, eine Lösung des Konflikts durch Verhandlungen zu erreichen. Absolute Priorität sei nun, zu verhindern, dass die Lage eskaliere oder sogar außer Kontrolle gerate, zitierten die Medien Chinas Diplomaten Wang Yi nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba. Wang Yi fordere die Ukraine auf, Verantwortung für die Sicherheit der chinesischen Bürger in der Ukraine zu übernehmen.

Italien: Botschaft in Kiew evakuiert

Italien evakuierte seine Botschaft in Kiew. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine wurde das Personal der diplomatischen Vertretung zusammen mit einer Gruppe anderer Italiener in die Residenz des Botschafters gebracht. Das sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Dienstag in einer Rede im Senat. Von insgesamt 87 Personen in der Botschafterresidenz sollten 72 Italiener, darunter nach Angaben Draghis auch Kinder und Kleinkinder, noch am Dienstag in Richtung Lwiw nahe der ukrainisch-polnischen Grenze aufbrechen.

Appell an Italiener: Kiew verlassen

Die Regierung in Rom rief alle noch in Kiew und Umgebung verbliebenen Italiener auf, so schnell wie möglich die Hauptstadt mit Autos oder Zügen zu verlassen. Dies sei tagsüber außerhalb der Ausgangssperre noch möglich, sagte Draghi. "Die Situation aber kann sich wegen der Militärschläge verändern. Wir raten zu äußerster Vorsicht."

(APA/Red)

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